Sommerabend
Der Abend nimmt dich sanft in seine Arme
und gönnt dir eines langen Tages Ruh;
mit Sommerhänden schenkt er dir dies’ warme
und milde Lächeln, Abendrot dazu.
Die letzten Schiffe nähern sich dem Hafen,
beschaulich fahren sie dort auf dem Fluss;
errötend spiegelt er der Sonne Kuss,
bevor im Dunkel seine Wellen schlafen.
Und nun, da alles seine Träume findet
im Silbersternenmantel dieser Nacht,
fühlst andächtig du, was dich hier verbindet;
du löschst das Windlicht, schließt dein Buch ganz sacht.
Und dankst dem Schöpfer für dies schöne Leben,
das Tag für Tag dir hier wird neu gegeben.
Ingrid Herta Drewing
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