Spätsommergefühl

Warm ist es, und Lavendelblütendüfte

umschmeicheln lieblich mich zur Abendzeit.

Mild strömt der Wind nun von den Felsenklüften,

und sanfte Röte leuchtet himmelweit.

Ich spür’ des Sommers Atem in den Lüften,

der zärtlich sich noch immer hält bereit.

Herzt warm sein Blumenvolk; die stolzen Rosen

lässt er in Gärten flammendrot erglühen,

küsst Äpfel, Pfirsiche und Aprikosen,

schenkt ihnen Reife nach dem zarten Blühen.

Da mag die Jahreszeit der Herbstzeitlosen

sich weit auf Berges Wiesen hoch bemühen.

Wir feiern hier noch froh die hellen Tage,

auch wenn der Regen ’mal dazwischen zischt.

Des Sommers Wärme bleibt doch ohne Frage.

Schnell hat die Sonne Wolken weggewischt.

So zeigt sich uns im Hoffnungsgrün die Welt,

bis ihr des Herbstes Malerkunst gefällt.

Ingrid Herta Drewing


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