Spätsommerwunsch
Im Blau des Himmels Cirruswolken schweben,
als hätte sie ein Maler hingetupft,
so licht und weiß wie Spinnenweben
und Federflaum, frisch aus dem Nest gelupft.
Kein Daunenleser war ’s, kein Malersmann.
Des Nordwinds Spiel ist ’s; in den kühlen Höhen
lässt er bizarre Bilder schön entstehen.
Doch kündigt er damit auch Regen an.
Dem Frühherbst wird er nun den Weg bereiten,
schon folgt auf kühlen Tag die kalte Nacht.
Der Sonne scheint die Kraft nun zu entgleiten,
da sie nur noch in Mittagsstunden lacht.
Ich wünscht’, der Sommer sei noch nicht gewesen,
jedoch der Wind kann meinen Wunsch nicht lesen
Ingrid Herta Drewing
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