Amseln in der Efeuwand

Husch, husch im grünen Efeubusch
springt eine Amsel hin und her,
verkriecht sich dort; in einem Wusch
hüpft eine zweite hinterher.

Wie Kinder, die Verstecken spielen!
Schon lauert eine, schaut heraus,
um aus der Blätterwand zu schielen.
Den gelben Schnabel mach ich aus.

Ich merk’ es; wo sie sich bewegen,
da wackeln Blätter plötzlich wild,
obwohl kein Wind ist hier zugegen.
Ihr Suchen wohl Insekten gilt.

Und plötzlich, wie auf ein Kommando
sie stieben hoch hinauf auf ’s Dach.
Der Amselhahn probt ritardando
und legt dann presto flötend nach.

Mich freut der Vögel muntres Treiben.
Es lässt nun schön den Tag anklingen.
So mag es hier noch lange bleiben
dies‘ Frühlingsblühen, lieblich Singen.

Ingrid Herta Drewing


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