Abgesang
Ich greife nicht mehr nach den Sternen.
Die Träume sanken in das Tal
gleich Nebeln, gräulich Licht entfernend.
Des Daseins Farben werden fahl.
Die Kräfte schwinden mir, das Leben
spielt still; die Hände tragen Sand
und Asche; matt wird alles Streben.
Ein blindes Tasten sucht nach Land.
Versiegt die Quellen, welk die Rosen.
Der letzte Tisch ist bleich gedeckt.
Der Blumengruß der Herbstzeitlosen,
zu Tode hat er mich erschreckt.
© Ingrid Herta Drewing
Tags: Abschied, Nebel, Tasten, Tod, Vergänglichkeit