Herbsttrost

Bald hat die Zeit das letzte Blatt gelesen
und klappt das Jahrbuch sodann stürmisch zu.
Es welken Blätter, fallen, und kein Besen
kann fegen alle schnell zur Seit’ im Nu.

Ich schreibe mir den Nebel von der Seele,
der uns des Morgens jetzt schon grau empfängt.
Wie gerne sänge ich aus froher Kehle
dies’ Sommerlied, das noch im Herzen drängt.

Ich werde es wohl tief in mir bewahren,
die Glut des Lebensfeuers fest im Blick,
mich wärmend, wenn die Fröste rau  hier fahren,
kalt flüstern mir von Ende und Geschick.

Dann schenkt mir dieses Sommers sanftes Bild
ein  Licht der Hoffnung, das die Nacht erfüllt.

© Ingrid Herta Drewing


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