Elfter September
Zehn Jahre ist es nun schon her,
ein Tag der Trauer, folgenschwer;
hier brach die heile Welt entzwei,
und wir als Zeugen warn dabei.
Ins strahlende Septemberblau
Twintowers, Wolkenkratzerbau,
ragen mit rußigen Fahnen,
zwei Fackeln zum Himmel mahnen.
Entsetzen starrt aus allen Mienen,
gebannt schaun wir zum Bildschirm hin,
betroffen folgend Zeilenschienen,
entschlüsseln wir der Worte Sinn.
Des Terroranschlags Todesspur,
zwei Jets als Bomben eingesetzt
von Islamisten , die hier stur
im Hass gemordet, aufgehetzt.
3000 Tote sind zu zählen,
und Tausende Verletzte quälen
sich heut’ noch, krank an Leib und Seel’;
so mancher, dem das Liebste fehlt.
Gedenkt der Menschen, ihrer Namen,
die sinnlos hier zu Tode kamen,
auch derer, die hernach im Krieg
gefallen für erhofften Sieg!
Wo Hass und Dummheit sich verweben,
zerstören sie das Licht, das Leben.
Der Mensch, wenn er verweilt im Wahn,
bewegt sich auf des Todes Bahn.
Ingrid Herta Drewing
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