Vergissmeinnicht

Vergissmeinnicht, du blauer Stern,

der dort am Bach die Wiese ziert,

dein Lächeln grüßt mich schon von fern,

eh sich der Blick im Blau verliert.

Ja, dort, es bleibt mir unvergessen,

hab’ einst im Frühling mit Marie

ich traulich lieb am Bach gesessen.

„Vergiss mein nicht!“, so sagte sie.


„Wenn in der Heimat bist zurück,

die du verlässt für lange Zeit,

ich einen Blütenstrauß dir pflück,

erwart’ dich hier im Festtagskleid.“


Vergissmeinnicht, du blauer Stern,

nun zierst du auch ihr kühles Grab.

Ach, ich würd’ sagen ihr so gern,

dass ich sie nie vergessen hab’.


Ingrid Drewing


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