Jahresfreuden
Wir hegen Träume,schauen zu den Sternen,
die hell erstrahlen, zeigen Lichtes Macht,
das, überwindend dieses Welltalls Fernen,
von Hoffnung kündet in der dunklen Nacht.
Im Frühling freu’n wir uns an Blüten wieder,
die lieblich und betörend Duft verströmen,
an Vogelstimmen, deren süße Lieder
uns schon am Morgen klangvoll hier verwöhnen.
Wir lieben auch die langen Sommertage,
die uns bescheren Wärme, helles Licht,
obwohl dann manchmal der Gewitter Plage
nach schwüler Hitze blitzend, donnernd spricht.
Den goldnen Herbst mit seinen Purpurfeuern,
die er nach Reifung in das Laub einbrennt,
ein Abschiedslied, hier darf Natur beteuern,
dass sie gewiss des Lebens Schönheit kennt.
Begrüßen Wintertage, klare Luft,
den ersten Schnee, der sanft vom Himmel fällt,
wenn wir, gut eingehüllt in warme Kluft,
spazieren durch die stille, weiße Welt.
Wir schwingen mit im Kreislauf der Natur.
Dies‘ Wechselspiel aus Werden und Vergehen,
es lässt auch unser Leben uns verstehen,
das sich bewegt auf einer zarten Spur.
© Ingrid Herta Drewing
Tags: Erde, Jahreszeiten, Leben, Licht, Mensch, Natur, Sterne, Vergehen, Werden