Vorfrühlingsmorgen

Die Luft so seidenweich
und doch erfrischend, klar,
ein Tag, der Sorgen bar,
aus jenem sanften Reich
des Frühlings, der uns nah’.

Noch ist ’s ein zartes Regen.
Das Leben scheint gewillt,
aus stillem Erdenbild
sich grünend zu bewegen;
es keimt und knospet mild.

Der Ringeltaube Flehen,
das dunkel, kehlig klingt,
im Morgen zärtlich schwingt,
lässt uns schon träumend sehen,
was bald der Frühling bringt.

© Ingrid Herta Drewing


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