Schöner Sommermorgen

Der Himmel blau, das Sonnenlicht
strahlt in der Früh‘ schon hell ins Haus.
Die Luft ist lau, und dich anspricht
ein Sommertag, ruft dich heraus
aus deiner Alltagssorgen Pflicht.

Da darfst du Trübes nun vergessen,
genießt die Schönheit der Natur,
lässt dich durch keine Eile stressen,
und dieses Lebens helle Spur
magst du mit Muße jetzt ermessen.

Du spürst und fühlst mit allen Sinnen
die Freude und das kleine Glück.
Der Amsel Lied klingt von den Zinnen,
und zarter Rosenblüten Blick
begleitet hier dein neu Beginnen.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Sichtweise

Noch hält die Nacht die dunkelblauen Schwingen
sanft ausgebreitet, schenkt der Ruhe Raum,
und Sternen-Lieder, Silbermond besingen
der Menschen Wünsche,ihren Friedenstraum.

Doch mit des Tages Licht erwachen Sorgen.
Das Leben fordert häufig den Verzicht.
So mancher schaut bekümmert in das Morgen
und traut sich selbst und auch den andern nicht.

Da kann es helfen, seinen Blick zu schärfen,
die Freude finden, die uns wird geschenkt,
nichts achtlos übersehen, gar verwerfen,
nur weil Natur nicht nach der Mode denkt.

Des kleinen Glückes helles Morgenrot
erblüht selbst dort, wo graue Not uns droht.

© Ingrid Herta Drewing

Erwachte Sommerfreude

Ein Morgen wie ein lieber Kuss,
den dir die Sonne sanft gegeben.
Du fühlst es heute hier bewusst:
Erwacht ist es, dies’ Sommerleben!

Beginnst beschwingt nun deinen Tag,
als seien Flügel dir verliehen;
was gestern grau noch, eine Plag’,
das ist vergessen und verziehen.

Und du genießt der Sonne Strahlen,
die milde Luft, das helle Licht.
Neu hoffst du. Sommerträume malen
auch dir ein Lächeln ins Gesicht.

© Ingrid Herta Drewing

Grauer Sommersonntag

Wie grau doch dieser Sonntagshimmel blickt,
da wirkt sogar der Amselhahn geknickt,
der dort hoch auf dem Dachfirst sitzt und schaut,
wohl seinem eignen Flöten heut’ misstraut.

Es ist fast still, nur einer Taube Gurren
klingt guttural aus weiter Ferne her,
und schläfrig ruft des schwarzen Katers Schnurren
Dornröschenstimmung, hundertjährig’, her.

Das mag man nicht als Sommer hier benennen,
obwohl der Pflanzen Grün dagegen hält.
Es fehlt das Lächeln; Leichtigkeit erkennen
wir heute kaum in unsrer kleinen Welt.

Jedoch wir wissen, auch dies’ wird wohl enden,
bald streifen Sonnenprinzen durch ’s Gelände.

© Ingrid Herta Drewing

Jahresklang

Es grünen Wälder. Felder, Wiesen, künden
von Leben, das der Frühling licht gebracht,
der duftend nun, dies blühende Empfinden
versprechend, sich mit Sommer wird verbinden,
bis Herbstes Reife glüht in Farbenpracht.

Entlaubt und kahl, im Nebelkleid die Bäume
erwarten dann des Winters weiße Zier,
der flockenweich in seinen stillen Räumen
das Leben ruhen lässt in sanften Träumen,
bis es sich neu im Lenz entfaltet hier.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Lebenslust

Komm, reich mir den Becher, Leben!
Trinken will ich daraus,
verwegen in Farben schweben
und mich aus Grauem erheben,
schwelgen im Freudenflaus!

Alles, was trübe, vergessen,
Ängste und falsche Pflicht!
Zagendes, kühles Ermessen
darf nicht die Zukunft zerfressen!
Leben will ich im Licht!

Und wie ein Kind mir bewahren
den Blick für die Wunder der Welt,
empfinden neu mit den Jahren,
was selbstverständlich im Klaren,
von Güte und Liebe erhellt.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Löwenzahn

Kleine Sonne, Löwenzahn,
leuchtest in den Wiesen.
Immen sich dir summend nahn,
Nektar suchend grüßen.

Weithin strahlt dein Blütenlicht.
Auch an grauen Tagen
wehrt dein dottergelb Gesicht
Trübsals tristen Plagen.

Noch aus kleinster Bordsteinritze
kannst du dich erheben ,
sprießt und wächst bei Nässe, Hitze,
grünes Sternen-Streben!

Stets schenkt mir dein Anblick Mut.
Zeigt er doch, dass Leben
siegt trotz der Zerstörungswut,
die so oft gegeben.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Maiengrün

Dieses zarte Blättergrün,
das nun wächst an Zweigen, Ranken,
schenkt uns Hoffnung; Nebel-Banken
mussten weit nach Norden ziehn.
Frühlings Flora, Licht-Gedanken
lassen alles neu erblühn.

Hell begrüßt uns hier der Mai.
Schwalben in den Lüften schweben.
Blütendüfte sich verweben,
Fliederrausch ist auch dabei.
Und du ahnst, wie schön uns Leben
als Geschenk gegeben sei.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Frühlingshoffen

Dies‘ helle, lichte Tagen,
des Himmels klares Blau,
verspricht ein neues Wagen.
Vorbei das bange Fragen,
du fühlst es nun genau!

Ein zartes Flüstern, Sagen
in jedem Blütenlied
lässt dich nicht mehr verzagen.
Du wähnst dich sanft getragen
und froh wird dein Gemüt.

Die Welt erscheint dir offen.
Du bist dazu bereit,
nur Gutes zu erhoffen,
fühlst freudig dich betroffen
von Frühlings leichter Zeit.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Frühlings-Gewissheit

Der Frühling hat uns lieb bedacht,
vergangen Winters Zwingen!
Der Flora Vielfalt, Farbenpracht
darf er jetzt blühend bringen.

Des Lebens Feuer neu entfacht,
die Welt beginnt zu schwingen,
so hell im Sonnenlicht erwacht
der Vögel freudig‘ Singen.

Vorbei ist nun der Sorgen Nacht,
nichts kann dich mehr verdingen.
Ein Märchenlächeln, sanfte Macht,
und Blütenlieder klingen.

© Ingrid Herta Drewing,2015