Getrübte Frühlingsfreude
Als gäbe es ihn nicht, den Tod auf Erden,
so blüht sich nun der Frühling in mein Herz.
Ich fühl’ beglückt erglüh’n dies’ neue Werden,
vergesse kurze Zeit das Leid, den Schmerz.
Doch unbeschwert, wie sonst, kann ich nicht sehen
den Blütenrausch, der hier ziert meine Welt;
weiß ich doch, dass in Japan, Libyen gehen
die Menschen in den Tod, der viele fällt.
Ich wünscht’, ich hätte einen Zauberstab,
mit dem ich könnt’ das Unheil hier auf Erden
verbannen in ein fernes Sternengrab,
damit die Menschen alle glücklich werden.
Doch leider bin ich nur ein kleiner Wicht,
so bitt’ ich Gott, dass er verlass’ uns nicht.
Ingrid Herta Drewing