Betende
Entrückt, und kein geschäftig‘ Treiben
stört jenen Hort der stillen Stunde.
Auch keine noch so frohe Kunde
wird lautstark hier im Innern bleiben,
bestimmen gar den Klang der Runde.
Versunken tief in ihr Gebet,
in Andacht, jenem Geist verpflichtet,
der sich nach Gottes Quellen richtet,
scheint weltlich‘ Glück hier obsolet,
bescheiden wird auf Gut verzichtet.
Auf selbst gewählter Armut Wegen,
fern von Ballast, doch Licht erfüllt,
nährt sie das Brot, das Hunger stillt,
gewährt der Seele sanft den Segen,
die tief zu glauben ist gewillt.
© Ingrid Herta Drewing