Des Regentages feucht Gesicht
begegnet mir mit matten Blicken,
wo unlängst, leuchtend noch im Licht,
der Herbst mit seinem Farbgedicht
mir Sinn und Seele konnt’ beglücken.
Ein Tief, das über Land spaziert,
hat mit Oktober angebandelt,
sein warmes Gold rasch konfisziert
und uns schon stürmisch vorgeführt,
wie schnell sich Hell in Dunkel wandelt.
Ich hoffe, dass nur kurze Zeit
der Herbst wird dulden die Chimäre,
damit von tristem Grau befreit
Natur in farbenfrohem Kleid
beende strahlend die Affäre!
© Foto u. Text : Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden Marktkirche,
Oktober 19th, 2020 | Herbst | Tags: Farbenpracht, Herbst, Regen | Kommentare deaktiviert für Oktobergrau
Der Regen pflückt die Blätter von den Bäumen,
die unlängst doch so farbenfroh geglüht,
sogar dem Wind noch sprachen von Versäumen,
der sie lud ein, im Reigen-Tanz zu träumen,
zu schweben, wirbeln in der Lüfte Lied.
Dein Blick hinaus trifft auf den trüben Morgen;
im Nebelgrau zeigt sich die kleine Welt.
Das Wetter passt zu den Corona-Sorgen;
du bleibst zu Hause, fühlst dich dort geborgen,
wo Wärme dich umgibt, umfangen hält.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing
Oktober 16th, 2020 | Besinnliches, Herbst | Tags: Bäume, Farbenpracht, Herbst, Nebel, Regen | Kommentare deaktiviert für Herbstmorgen 2020
Im Blau des Himmels Cirruswolken schweben,
als hätte sie ein Maler hingetupft,
so licht und weiß wie zarte Spinnenweben
und Federflaum, frisch aus dem Nest gelupft.
Kein Daunenleser war ’s, kein Malersmann.
Des Nordwinds Spiel ist ’s; in den kühlen Höhen
lässt er bizarre Bilder schön entstehen.
Doch kündigt er damit auch Regen an.
Dem Frühherbst wird er nun den Weg bereiten,
schon folgt auf kühlen Tag die kalte Nacht.
Der Sonne scheint die Kraft nun zu entgleiten,
da sie nur noch in Mittagsstunden lacht.
Ich wünscht’, der Sommer sei noch nicht gewesen,
jedoch der Wind kann meinen Wunsch nicht lesen.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing
September 22nd, 2020 | Sonette, Spätsommer | Tags: Cirruswolken, Nordwind, Regen, Spätsommer | Kommentare deaktiviert für Spätsommerwunsch
Das Blau im Süden
wächst, vertreibt der Wolken Schar,
herrscht klar am Himmel.
Strahlende Sonne,
über den Dächern der Stadt
ein Regenbogen.
Die Bäume glänzen.
Von regennassen Zweigen
tropft ’s in Synkopen.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing
August 15th, 2020 | Gewitter, Regenbogen | Tags: Gewitter, Regen, Regenbogen, Sonne | Kommentare deaktiviert für Nach dem Gewitter
Glühende Sonne,
man möcht‘ im Kühlschrank wohnen,
flieht das Himmelslicht.
Regen, jetzt ersehnt,
lässt lange auf sich warten.
Wetterextreme.
Doch der Abendwind
strömt vom Bergwald in das Tal,
mildert die Hitze.
© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing
August 7th, 2020 | Hitze | Tags: Abendwind, Hitze, Regen | Kommentare deaktiviert für Heiße Wochen
Der Regen malt mir Muster auf mein Fenster,
und Tropfen perlen, tanzen trüb im Licht.
Zwar wichen Nebelmorgens Grau-Gespenster,
doch Dauerregen sieht sich in der Pflicht.
Da schätz‘ ich mein gemütliches Zuhause,
das warme Leuchten, das im Stövchen glimmt;
und ich genieße Tee, gönn‘ mir die Pause,
das trübe Wetter mich beschaulich stimmt.
Wenn ’s draußen dräut, fühl‘ ich mich drin geborgen,
entfliehe Kälte, folg dem schönen Klang
der Poesie und hör‘ an solchem Morgen
Musik, Konzerte, Opern, Kunstgesang.
Auch wenn das Wetter sollte schaurig walten,
vermag ich’s, mir mein Leben zu gestalten.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing
Oktober 4th, 2019 | Besinnliches, Geborgenheit, Gemütlichkeit, Herbst, Musik, Poesie | Tags: Geborgenheit, Herbst, Licht, Musik, Poesie, Regen, Stövchen, Sturm, Tee | Kommentare deaktiviert für Herbst- Beschaulichkeit
Schon sammeln sich die Kraniche im Tal,
als wollten sie den großen Flug beginnen.
Noch ist August, doch trüber Tage Zahl
mir gaukelt vor, dass Herbst nun wird gewinnen.
Zwar lechzt dies trockne Land nach reichlich Regen,
doch Unwetter, vereinzelt nur vor Ort,
zerstören, machen Flüsse aus den Wegen
und spülen wild von Hängen Erde fort.
Da hoffe ich auf späten Sommers Tage,
wohl temperiert die Lüfte, sonnig mild,
ein Indian-Summer-Spiel als Lustansage,
das hell erglänzt in Floras goldnem Bild.
Des Nachts mag sanft erquickend leichter Regen
im Herbstgewand die Landschaft sorgsam hegen.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,2019
August 18th, 2019 | Sommer, Sonette | Tags: August, Blattgold, Herbst, Indian summer, Kraniche, Regen, Sommer | Kommentare deaktiviert für Spätsommerträume
Es zogen drei weiße Wölkchen
am Frühlingshimmel dahin;
da ward dem luftigen Völkchen
recht umweltfreundlich der Sinn.
Sie wollten nach Afrika reisen
und hoch über Sahel und Sand,
sich regnend, segnend erweisen,
besiegen die Dürre im Land.
Ihr Wille war wolkig, weich,
als er an der Alpen Rand
im Aufsteigen kalt sogleich
ein jähes Ende dort fand.
Die Wassertröpfchen, die feinen,
die sie für die Ferne gehegt,
sie wurden als Schneesterne, kleine,
zum Aletschgletscher gelegt.
So geht es mit manchen Träumen,
wenn sie bei Licht nicht durchdacht,
erweisen sie sich als Schäume
des Schlafes in dunkler Nacht.
© Foto u. Text : Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Nassauer Dom vor drei Wölkchen
Mai 20th, 2019 | Fabeln und Parabeln, Frühling | Tags: Aletschgletscher, Alöpen, Regen, Sahel, Schnee, Traum, Wölkchen | Kommentare deaktiviert für Wolkig
Es drängen Wolken vor die Sonne,
die hier noch heiß vom Himmel sticht.
Sie quellen berghoch auf, zerronnen
ist bald das blaue Himmelslicht.
Und ein Gewitter droht zu nahen,
der Wind frischt auf, stürmt böig schnell.
Von fern’ wir Wetterleuchten sahen,
die Feuerspuren, zackig, hell.
Jetzt ist es da, der Regen prasselt,
und Hagel tanzt wild auf dem Dach.
Grell zucken Blitze, Donner rasselt,
laut krachend stürzt der Baum am Bach.
Es tost und tobt, als hab’ die Hölle
die Teufelsbrut zur Erd’ gesandt,
damit sie alles hier entstelle,
was lieblich blüht auf grünem Land.
Doch endlich ist der Spuk zu Ende!
Nun klart es auf; ein Regenbogen
sich wölbt, schenkt Farben dem Gelände,
denn Sonne strahlt, scheint uns gewogen.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing
Mai 18th, 2019 | Gewitter | Tags: Blitze, Donner, Hagel, Regen, Regenbogen, Sonne, Sturm | Kommentare deaktiviert für Gewitter
Es spielt der Mai hier wohl April,
zeigt sich mit Wetterkapriolen,
recht kühl und nass, mal stürmisch, schrill,
als habe wer ihm unverhohlen
das milde Antlitz frech gestohlen.
Zwar prangt in Grün der Bäume Kleid,
benetzt von frischem Frühlingsregen,
jedoch der Blüten helle Zeit,
sie scheint vorbei, denn auf den Wegen
liegt abgepflückt der zarte Segen.
Der Juni wird es neu jetzt richten,
wenn er auf frühen Sommers Spur
erneut die Wiesen ruft, zu dichten
ihr Blumenlied; als Frohnatur
küsst er auch wach die Sonnenuhr.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing
Mai 18th, 2019 | Frühling, Mai, Wetter, Wiesbaden, Wiese | Tags: Blüten, Juni, Kälte, Licht, Regen, Sonne, Sturm, Unwetter | Kommentare deaktiviert für Wetterwendischer Mai