Im Blau des Himmels Cirruswolken schweben,
als hätte sie ein Maler hingetupft,
so licht und weiß wie zarte Spinnenweben
und Federflaum, frisch aus dem Nest gelupft.
Kein Daunenleser war ’s, kein Malersmann.
Des Nordwinds Spiel ist ’s; in den kühlen Höhen
lässt er bizarre Bilder schön entstehen.
Doch kündigt er damit auch Regen an.
Dem Frühherbst wird er nun den Weg bereiten,
schon folgt auf kühlen Tag die kalte Nacht.
Der Sonne scheint die Kraft nun zu entgleiten,
da sie nur noch in Mittagsstunden lacht.
Ich wünscht’, der Sommer sei noch nicht gewesen,
jedoch der Wind kann meinen Wunsch nicht lesen.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing
September 22nd, 2020 | Sonette, Spätsommer | Tags: Cirruswolken, Nordwind, Regen, Spätsommer | Kommentare deaktiviert für Spätsommerwunsch
Ein himmlisch klarer Tag,
so sonnentrunken,
wie er sich auf dem See
nun spiegeln mag!
Und Strahlenfunken
tanzen in die Höh’,
wo gestern Trübe lag.
Die Birke trägt ein Kleid
aus goldner Seide,
spielt hier die Königin,
ist Herbst bereit;
und ihr Geschmeide
glänzt im Wasser hin
für eine kurze Zeit.
Des späten Sommers Bild
dringt in die Seele,
gleicht einem lieben Blick,
so sonnig mild;
und nichts verhehle
dir jetzt dies kleine Glück,
das wohlig dich erfüllt!
© Foto u. Text : Ingrid Herta Drewing,
September 21st, 2020 | Spätsommer | Tags: Birke, Blattgold, Laub, See, Spätsommer, Spiegelbild | Kommentare deaktiviert für Spätsommer
Nun gibt es doch dies’ Licht, dies’ himmlisch’ Blau;
September schenkt uns milde Sommertage,
weist ab die müde Regenwolkenschau
und wehrt auch dichter, grauer Nebelplage.
Da darf das leichte Seidenkleid noch punkten,
bevor es tief sodann im Schrank verschwindet.
Und allen die von kühlen Zeiten unkten,
wird jetzt der Wärme Wohlgefühl verkündet.
Zwar ist’s ein Aufschub nur, denn auf den Wiesen
hält Herbstzeitlose sich schon zart bereit,
auch Astern in den Gärten hier begrüßen
mit Sternenblick die dritte Jahreszeit.
Wir sehn das Spiel gelassen und genießen
das Glück der hellen Stunden, die verfließen.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing
Wiesbaden, Nerotal
September 16th, 2020 | Nerotal, September, Sonette, Spätsommer, Wiesbaden | Tags: Nerotal, September, Spätsommer, Wiesbaden | Kommentare deaktiviert für Septembermilde
Spätsommers Feuer schwelen.
Da darf in milder Luft
der letzten Rosen Duft
sein Abschiedslied verhehlen.
Und Silberfädchen schweben
leicht hin in ihrem Glanz,
als locke sie ein Tanz,
sich himmlisch zu verweben.
Noch mag der Sommer bleiben
im grünen Hoffnungs-Kleid,
um für geraume Zeit
sich in den Tag zu schreiben.
© Foto u. Text . Ingrid Herta Drewing,
September 11th, 2020 | Spätsommer | Tags: Lavendel, Rosen, Spätsommer | Kommentare deaktiviert für Spätsommer
Herbsthauch am Morgen,
und Nebellieder singen
die Nixen im See.
Doch der Sonne Gold
verzaubert den jungen Tag,
Septemberlächeln.
© Foto u, Text: Ingrid Herta Drewing
Wiesbaden, Nerotal
September 10th, 2020 | Haiku & Co, September | Tags: Morgennebel, September, Sonnengold, Spätsommer | Kommentare deaktiviert für Septemberbild
Mittag ist es, Glocken läuten.
In die Stille trägt ihr Klang
zartes, fühlendes Bedeuten,
dieses späten Sommers Sang.
Träumend sitze ich im Garten,
dort, wo die Reseden blüh’n;
deren duftende Standarten
mich umwehen golden, grün.
Nähme gern die Zeit gefangen,
haltend diesen Augenblick,
dass ein späteres Verlangen
trüg ’s ins Leben mir zurück.
Nicht verweilt, was wir erleben,
denn die Zeit hält ihren Schritt.
Doch der Seele frohes Beben
schreibt die Glücksmomente mit.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden im Spätsommer
September 9th, 2020 | Spätsommer, Wiesbaden | Tags: Bumendüfte, Garten, Glocken, Glücksmoment, Spätsommer | Kommentare deaktiviert für Spätsommermittag
Nein, Herbst, ich will den Sommer noch nicht lassen,
wenn er sich gütig warm und licht hier gibt.
Zwar könnt’ ich seine Hitze manchmal hassen,
doch seine grünen Blicke sind mir lieb.
Auch mag ich ihn, wenn seidig seine Lüfte
umschmeicheln uns in einer milden Nacht,
die Sternenträume des Jasmin, die Düfte
und Blütenfeuer, die er sanft entfacht.
Die Reife, die er bringt, die goldnen Ähren,
den blauen Himmel, helles Morgenlied,
obwohl er garstig sein kann, mag uns stören,
wenn er gewitternd über Land ’mal zieht.
Wart’ bitte noch ein Weilchen! Im Kalender
ist doch erst in zwei Wochen dein Termin.
Dann kannst du kommen, färben am Geländer
die Blätter jener Ranken, die jetzt grün.
© Foto u. Text : Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden Kurpark
September 7th, 2020 | Herbst, Spätsommer, Wiesbaden | Tags: Herbstbeginn, Reife, Spätsommer | Kommentare deaktiviert für Bitte
Klar blau der Himmel; nur ein Wölkchen schwebt
so weiß und weich wie Watte zart dahin.
Der Rosen Duft mir Sinn und Seel’ belebt.
Noch bürgt des Sommers Licht für Glücksgewinn.
Zwar ist der Vögel muntres Lied verklungen,
und Krähenschatten krächzen im Geäst.
Mir fehlt die Amsel, die so hell gesungen,
am Abend dieses Melodienfest.
Doch lass‘ ich von Gerüchen mich verwöhnen,
der Kräuter Würze und des Heudufts Milde,
der Süße, lieblich hier im Blütenbilde
der Blumen, deren Schönheit kann versöhnen.
Und Frühherbst wird mit seinen Farbenfeuern
daran erinnern: Leben heißt Erneuern!
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,
September 2nd, 2020 | Sonette, Spätsommer | Tags: Heuduft, Kräuter, Rosen, Spätsommer | Kommentare deaktiviert für Spätsommer
Der Himmel blau, der Morgen kühl,
und Herbst steht vor den Toren.
Vorbei die Zeit, da es so schwül;
Jedoch des Sommers Wohlgefühl
ging uns noch nicht verloren.
Da blüht und duftet es im Garten,
wo in den Rosenhecken
vereinzelt Hagebutten warten,
hier rot den Feuertanz zu starten
in ihren Blattverstecken.
Noch schlafen fest im Stachelbett
die braunen Esskastanien;
kein Sturm sie wachgerüttelt hätt’.
Und auf Frau Sommers Fensterbrett,
da leuchten hell Geranien.
© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing
August 30th, 2020 | Spätsommer | Tags: Geranien, Hagebutten, Herbst, Kastanien, Spätsommer | Kommentare deaktiviert für Spätsommer
Schon flüstert hier von Herbst ein kühler Morgen,
das Liebeslied der Amsel ist verklungen.
Doch Rosen blühen noch, und unverborgen
ist auch ihr süßer Duft zu mir gedrungen.
Die Krähen, die dort auf den Dächern krächzen,
erinnern uns bereits an Herbstes Lauf.
Noch ist August, man darf nach Sonne lechzen,
die auch am Mittag trumpft hell strahlend auf.
Geraume Zeit wird hier wohl Sommer weilen
und breiten mild und warm die Arme aus.
Gereift wird er des Lebens Früchte teilen,
im Licht beschenken unser kleines Haus.
Dann mögen Herbst und kühle Nächte nahen;
wir hegen froh die Bilder, die wir sahen.
© Foto u. Text:Ingrid Herta Drewing
August 25th, 2020 | Sonette, Spätsommer | Tags: Herbstlich, Morgenfrische, Rosen, Spätsommer | Kommentare deaktiviert für Herbstnähe