Frühlingsruf

Hörst du ihn auch? Des Frühlings Ruf
ertönt in Gärten, Feldern!
Es grünt und blüht; in Wäldern
der Buschwindröschen Sternenlicht
millionenfach von Leben spricht,
das neu sich hier erschuf.

Es singt und schwingt; der Vögel Lied
erklingt schon früh am Morgen.
Du fühlst, im Licht geborgen,
die Wärme, da die Sonne strahlt
und farbenschön die Welt bemalt.
Ein Lächeln zart erblüht.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Winters Walten

Der Winter wirft sein bleiches Tuch
weit über Täler, Felder.
Die Tieren fliehen seinen Fluch,
sich bergend in den Wäldern.

Hier wehren Eichen, Fichten noch
dem Nordwind in der Höh‘.
Doch schließlich sind auch sie im Joch,
bedeckt mit Firn und Schnee.

Der Wintersonne blasses Licht
kann nicht den Tag erwärmen,
und Schneesturm zeigt sein Frostgesicht,
lässt eisig Pfeile schwärmen.

Da fühlst du dich zu Haus geborgen,
entfachst ein Feuer im Kamin,
begegnest so der Kälte Sorgen,
die mit dem Rauch von dannen zieh’n.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Autobahn-Ausblicke

Autobahn, staufrei,
Fahrt durch den klaren Sommer
auf hellgrauem Band.

Gelber Ginster grüßt,
Strohballen auf goldnem Feld,
grün Büsche, Bäume.

Von Sonne versengt
die blonden Gräserhaare,
Windspiele am Rain.

© Ingrid Herta Drewing, 2013