Unzeitgemäß
Der späte Sommer
stiehlt dem Herbst die Schau,
schwelgt in Wärme.
© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018
Der späte Sommer
stiehlt dem Herbst die Schau,
schwelgt in Wärme.
© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018
Es sind die Klänge, die des Morgens schwingen,
der Amsel lieblich sanfte Melodie
und auch der Ringeltaube dunkles Singen,
ein Gurren, sehnsuchtsvoll in Harmonie.
Es sind der Blumen und der Kräuter Düfte
ein Potpourri, das uns der Sommer bringt,
sich zart mischt hier in warme, feuchte Lüfte,
so nasenselig in mein Zimmer dringt.
Es ist die Wärme, die mich nun lässt fühlen,
ein Leben, das auf Leichtes, Freiheit baut,
bevor an Hitzetagen, drückend schwülen,
man erst am Abend aus dem Haus sich traut.
Es sind die Farben auch, die mich beglücken,
der Sonne Gold, wenn es im Abendrot
am Horizont den Tag dann mag entrücken,
doch weithin leuchtend noch am Himmel loht.
© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018
Die Regenbogenträume,
die den Sommer wiegen,
sie hegen auch dein kleines Leben,
das über grüne Bäume
sich hoch möcht‘ in die Lüfte heben,
wie Schwalben fliegen,
erreichen Himmels Räume,
um sanft im Abendrot zu schweben.
© Ingrid Herta Drewing,2018
Es träumt der Sommer auf den Fluren,
doch strahlt er heiß im Mittagslicht,
färbt Felder golden, Sonnenuhren
nimmt er in Schattenzeigers Pflicht.
Die Schwalben fliegen hoch und schweben,
als feierten sie froh ein Fest,
und auch der Mensch genießt dies Leben,
das ihn im Freien weilen lässt.
Da wird die Nacht, noch warm, zum Tage
und lädt im Freien ein zum Tanz.
Vergessen scheinen Trübsal, Plage,
des Sommers Leichtigkeit schenkt Glanz.
© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018
Das Maiengrün, der Zauber erster Liebe,
in einem Frühlingswald so lind erwacht,
als ob hier Elfen ihre Lieder schrieben,
mit Liebe, Anmut, Zärtlichkeit bedacht.
Auch Sommers Glut, des Herbstes Flammenfarben,
sie malen sich in der Erinn’rung Bild.
Die Träume, die in Winters Stille starben,
sie wachen auf in jedem Frühling, mild.
Sie wirken hier in wundervollen Kreisen,
und sanft erfüllen darf sie die Natur.
Wir folgen dieser Schöpfung, die so weise
auch unsrem Leben schenkt die lichte Spur.
Und hegen dieses Glück mit allen Sinnen;
im Spiel der Zeit ein stetes neu’ Beginnen.
© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing
F rühlings Klänge tönen wieder
R ufen sanft in mildes Wehen
Ü ber Gärten, Wiesen, Felder.
H och im Wipfelrausch der Wälder
L ässt er sich hier hell nun sehen.
I mmer neue Blütenlieder
N immt er auf sein Notenblatt :
G löckchen, Tulpen, weißen Flieder
S chlüsselblumen, und er hat
T raumhaft es geschrieben nieder.
A tmen wir den zarten Duft
G lücklich in der Sonnenluft!
© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing
Es rinnen meines Lebens Stunden
im Grau dahin; des Winters Sinn
hält uns noch tief und fest gebunden,
als habe er hier Halt gefunden,
verwehrend Frühlings Neubeginn.
Der Sonne Licht kann nicht durchdringen
der Wolken dichte, dunkle Wand.
Eis trägt der See, des Baches Springen
verlor sein munter gluckernd Singen,
erstarrt er sich an Schwellen fand.
Doch ich will fest auf Frühling hoffen,
erwarte Tage, die im Licht
dann alles, was von Frost betroffen
erneuern, weit für Leben offen,
vorbei sei Winters Farbverzicht!
© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2018
Immer wieder ein Wunder
wie sich das Leben regt
und aus fahlem Plunder
keimt, sich grünend bewegt,
von Licht und Wärme gehegt.
Wie es strahlend in Blüte
wachsend zum Himmel lenkt,
in unendlicher Güte
so der Schöpfung gedenkt
und sich lieblich verschenkt.
Noch im Tod dies Versprechen,
dass es ein Ruhen nur.
Aus dem Dunkel wird brechen
sich erneuernd Natur,
folgend des Lebens Spur.
© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,2018
Es will der Morgen mir heut fremd erscheinen,
das, was noch gestern ganz von Schnee verhüllt,
erwacht nun kaum im trüben Nebelbild,
mag sich mit Regen und dem Wolkengrau vereinen.
Wohl dem, der sich zu Hause weiß geborgen,
sich wärmen darf am Feuer im Kamin,
dieweil zum Müllberg hin die Krähen zieh’n,
sich dort im Abfall um ihr Futter sorgen.
Doch du genießt nun wohlig diese Stille,
dies Innehalten, das der Winter schreibt.
Wenn auch sein Wetter unbotmäßig bleibt,
wehrt jenem Trübsinn stets dein starker Wille.
Das Stövchen leuchtet, wärmt dir deinen Tee,
und draußen regnet’s, rieselt’s sanft wie Schnee.
© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2017
Was wäre Leben
ohne Luft und Wärme,
die Tiere, Pflanzen,helles Licht?
Kein sanftes Weben,
keine Bienenschwärme
hier sorgten für die Frucht.Verzicht!
Was wäre Leben
ohne Glauben, Lieben,
ein Dasein aller Hoffnung bar?
Ein eitles Streben,
nur ein Werden, Üben,
und – sähe da Vernunft noch klar?
Was wäre Leben
ohne Kinderlachen,
die kleine Hand, die deine hält?
Dies Gück, gegeben,
lässt dich sorgsam wachen,
schenkt Güte hier in harter Welt.
© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing