Aus dunkler Nacht sich sanft der Morgen schält,
dem müden Dämmern noch anheim gegeben.
Ein Tag, den Herbstes Kühle sich erwählt,
um ihre feuchten Schleier hier zu weben.
Verschwommen die Konturen; dort im Tal,
wo sonst von weitem schon der Kirchturm blinkt,
trifft Nebeldichte ihre Tarnungswahl,
und alles matt im Einheitsgrau versinkt.
Jedoch der junge Tag, der Sonne Strahl,
sie lassen bald die Helligkeit obsiegen.
Was vormals darbte, schien dem Auge fahl,
darf nun erwachen, sich im Golde wiegen.
Es schenkt die Sonne ihres Lichtes Gunst,
beleuchtet glänzend Herbstes Farben-Kunst.
© Ingrid Herta Drewing,2014
September 25th, 2014 | Herbst, Landschaft, Natur, Nebel | Tags: Einheitsgrau, Gold, Herbst, Herbstfarben, Kirchturm, Konturen, Morgennebel, Sonne | 0 Comments
Nicht Träume sind es, die auf dunklen Pfaden
den Weg mir weisen, wo das Lichte webt.
Es sind nur Hoffnung, Glaube, Myriaden
der guten Menschen, deren Liebe lebt.
Wenn auch noch Hass und Krieg der Asche frönen,
ich warte auf ein menschlich‘ Auferstehen.
Im Glauben an ein göttliches Versöhnen
möcht‘ ich die Lande neu erblühen sehen.
Und werden nun zum Welken Blätter fallen,
beginnen trübe Tage, Nebels Zeit,
mag Sturmes Brausen durch die Wälder hallen,
so gibt der Anfang doch dem End‘ Geleit.
Ein heller Frühling wird auf dieser Erde
erneut erwachen aus dem „Stirb und Werde“.
© Ingrid Herta Drewing,2014
September 22nd, 2014 | Besinnliches, Friede, Frühling, Glauben, Hoffnung, Leben, Sonette | Tags: Auferstehung, Erneuerung, Frühling, Glaube, Herbst, Krieg, Liebe, Menschlichkeit, Schöpfung, Vergänglichkeit, Versöhnung | 0 Comments
Rabengestalten
auf des Herbstmondes Bühne
im kahlen Geäst
proben stummes Schattenspiel,
bevor Nebels Vorhang fällt.
© Ingrid Herta Drewing,2014
September 20th, 2014 | Haiku & Co | Tags: Herbst, Kahle Bäume, Mond, Nebel, Raben | 0 Comments
Es schenkt der Herbst den Bäumen bunte Kleider,
lädt ein zum Tanze mit dem wilden Wind,
braucht dazu weder Zwirn, noch einen Schneider
hier, wo Natur ihm Silberfäden spinnt.
Die Blätter, die sich seidig glänzend wiegen,
sie ahnen nichts von ihrem stummen Fall,
wenn er sie wirbelnd lässt in Lüften fliegen,
zum Welken,Todestanz führt an den Ball.
Noch leuchten sie und sind uns Augenweide.
Es mag der Blick sich wohl nicht trinken satt,
wenn nach dem Nebelgrau des Mittags Freude
rotgoldne Feuer aufzubieten hat.
Dann hilft uns dieser Farbenkrafts Versengen,
des Welkens Zeit, den Tod hier zu verdrängen.
© Ingrid Herta Drewing,2014
September 20th, 2014 | Leben, Natur, Vergänglichkeit | Tags: Blattgold, Bunte Blätter, Herbst, Tod, Vergänglichkeit. Verdrängung | 0 Comments
Der Himmel Wolken verhangen;
es fehlt dem Tagen an Licht.
Wo gestern noch Vögel sangen,
und Lieder lieblich erklangen,
übt heute das Lächeln Verzicht.
Die Wiesen zu Heu geschoren,
vorbei der blühende Traum,
was grünend ins Leben geboren,
wirkt nun so müde, verloren,
und Blätter welken am Baum.
Doch bist du zu Haus geborgen,
zum Glück ist fern dir der Krieg!
Und all deine kleinen Sorgen
trüben dir nicht den Morgen,
hörst du den Klang der Musik.
© Ingrid Herta Drewing,2014
September 19th, 2014 | Besinnliches, Herbst, Musik | Tags: Herbst, Musik, Sehnsucht, Sonne, Vergänglichkeit | 0 Comments
Nun gibt es doch dies‘ Licht, dies‘ himmlisch‘ Blau;
September schenkt uns milde Sommertage,
weist ab die müde Regenwolkenschau
und wehrt auch dichter, grauer Nebelplage.
Da darf das leichte Seidenkleid noch punkten,
bevor es tief sodann im Schrank verschwindet.
Und allen die von kühlen Zeiten unkten,
wird jetzt der Wärme Wohlgefühl verkündet.
Zwar ist’s ein Aufschub nur, denn auf den Wiesen
hält Herbstzeitlose sich schon zart bereit,
auch Astern in den Gärten hier begrüßen
im Sternenkleid die dritte Jahreszeit.
Wir seh’n das Spiel gelassen und genießen
das Glück der hellen Stunden, die verfließen.
© Ingrid Herta Drewing,2014
September 16th, 2014 | Flora, Frühherbst, Jahreszeiten, Natur, Spätsommer | Tags: Astern, Aufschub, Herbst, herbstzeitlose, hlgefühl, September, Spätsommer, Wärme, Wo | 0 Comments
Wenn zartes Laub die Bäume trügen,
ich wähnte mich in Frühlings Zeiten
und strafte Herbstgedanken Lügen,
denn seidig mild sich Lüfte wiegen
jetzt, da der Sommer will entgleiten.
Wenn Menschenhass hier endlich schwiege,
ich fühlte mich in Friedens Zeiten
und sähe Freude, Glück obsiegen,
denn keine Nachricht künd‘ von Kriegen,
wo Völker sich zu Tode streiten.
Doch lässt der Konjunktiv mich wissen,
hier wird der Wunsch zur Illusion,
bald naht der Herbststurm, und beflissen
packt Holle aus die Nebelkissen,
jagt meinen Frühlingstraum davon.
© Ingrid Herta Drewing
September 13th, 2014 | Besinnliches, Friede, Gewalt, Herbst, Weltgeschehen | Tags: Frau Holle, Friedenssehnsucht, Frühherbst, Frühlingsluft, Hass, Herbst, Kriege, Nebel, Sommerende | 0 Comments
Auf meiner Schulter spür’ ich schon
des Herbstes welke Hand,
stumm fordernd ein sein Pfand,
der Sommerliebe reifen Lohn;
doch noch ich mich entwand.
Verflechte meinen Sehnsuchtsblick
im Blütenbild der Wiesen.
Nach letzter Mahd will sprießen
ein neues, helles Blumenglück
dort wo die Bäche fließen.
Herbst setzt ins Grün bereits den Fuß
und lockt mit Herbstzeitlosen.
Jedoch der Duft der Rosen
im Garten darf als lieber Gruß
des Sommers uns noch kosen.
© Ingrid Herta Drewing
September 11th, 2014 | Frühherbst, Herbst, Leben | Tags: Blumen, Erneuerung, Herbst, Hoffnung, Rosen, Sommersehnsucht | 0 Comments
Der Herbst zieht durch’s Gelände
und malt die Blätter an.
Als muntrer Malersmann
erweist er sich behände,
schenkt Schönes, wo er kann.
Den Sommer lässt er ziehen,
auch manche Vogelschar.
Rotkehlchen, Schwalbe, Star
nach Süden stets entfliehen
zu dieser Zeit im Jahr.
Wir sind ihm wohl gewogen
und seinem Feuer-Bild,
das Farbensehnsucht stillt
und hier den goldnen Bogen
mit Ernteträumen füllt.
Bis dann sein grauer Vetter
November weilt zu Gast,
in Nebel-Truhen fasst,
der Tag bei kaltem Wetter
ermüdet und erblasst.
© Ingrid Herta Drewing,2014
September 9th, 2014 | Frühherbst, Jahreszeiten, Natur, Vögel, Wetter | Tags: Blattfärbung, Ernte, Erntedank, Goldener Oktober, Herbst, Nebel, November, Vogelzug | 0 Comments
Es rinnen des Sommers Stunden.
Das Wasser in meiner Hand,
im Klaren noch schöpfend, gefunden,
tropft herbstbereit auf das Land
Gleich einem Baum gibt mein Leben,
vergänglich, sich Farbträumen hin,
sich schützend vor fröstelndem Beben
und Winters eisigem Sinn.
Zwar klingen die Abschiedslieder
verlorener Liebe,Verzicht,
doch leuchtend des Phönix‘ Gefieder
verspricht nach der Asche das Licht.
© Ingrid Herta Drewing,2014
September 7th, 2014 | Besinnliches, Leben, Vergänglichkeit | Tags: Abschied, Auferstehung, Herbst, Licht, Schöpfung, Sommer, Vergänglichkeit | 0 Comments