Ein kühler Kuss, des Herbstes Frische
belebt und lockt ins Licht, ins Freie;
mag froh mich unter Menschen mischen,
die Grübelei gilt ’s wegzuwischen
und Hoffnung lassen angedeihen.
Hier in des Herbstes Farbengarten –
der Bäume Laub glänzt golden, rot-
darf ich den Augenschmaus erwarten,
bevor die wilden Stürme starten,
die Pracht zu wehen in den Tod.
© Ingrid Herta Drewing
Oktober 30th, 2011 | Besinnliches, Herbst, Lebensfreude | Tags: Blätter, Farbenspiel, Herbst, Sturm, Tod | 0 Comments
Grauweiß verschleiert
tanzt am See die Nebelfee
sanft über Wiesen.
Wenn Sonnenstrahlen
kraftvoll im Mittag fließen,
flieht sie zum Moorsee.
Singt in den Erlen
geheimnisvolle Lieder
von Nöck und Nixen.
© Ingrid Herta Drewing
Oktober 24th, 2011 | Haiku & Co, Herbst, Natur, Phantasie | Tags: Fee, Herbst, Moor, Nebel, Nixen, Wiese | 0 Comments
Das Sonnengesicht
schaut blass aus des Himmels Blau,
Licht, das kaum noch wärmt.
Es singt kein Vogel;
nur ab und zu im Garten
der Elster Keckern.
Aber die Bäume,
im flammenden Blätterkleid,
feiern Herbsts Abschied.
© Ingrid Herta Drewing
Oktober 21st, 2011 | Haiku & Co, Herbst | Tags: Bäume, Elster, Farbenpracht, Herbst, Herbstlaub, Kälte | 0 Comments
Wie blau, wie wolkenlos der Himmel ist,
als habe heute Herbst zum Fest geladen!
Im Sonnenschein, den wir so lang vermisst,
können wir froh Gesicht und Seele baden.
Vergessen ist des Nebels graue Hülle,
hier singt die Landschaft in den schönsten Farben.
Oktobergold lässt uns nicht länger darben.
Das Auge sieht sich satt an dieser Fülle.
Zwar gibt er sich im Schatten schon recht kühl,
vereinzelt führen Fröste in den Morgen;
doch jetzt am Mittag siegt das Hochgefühl,
des Tages Frische fegt weg alle Sorgen.
So sollte Herbst hier noch recht lange währen,
bis uns es Winters Boten dann beehren.
© Ingrid Herta Drewing
Oktober 16th, 2011 | Besinnliches, Herbst, Jahreszeiten | Tags: Farbenvielfalt, Goldener Oktober, Herbst, India Summer | 0 Comments
Ein Krähenruf, der Nebel dicht;
wo jüngst noch flutend Sonnenlicht
den hellen Tag im Blau verwirrte,
der Lerche süßer Sang so girrte,
wohnt jetzt nur Einsamkeit, Verzicht.
Und wieder sinkt der Sonne Bogen.
Doch fühlen wir uns nicht betrogen;
vertraut damit doch Jahr für Jahr.
Des Lebens Kreislauf zeigt uns klar:
Hier wird, was bleibt und geht, gewogen.
Wir Menschen kennen dieses Spiel,
erzeugen uns ein Wohlgefühl,
erhellen leuchtend das Zuhause.
Wenn draußen kalte Stürme brausen,
genießen wir doch Wärme viel.
© Ingrid Herta Drewing
Oktober 13th, 2011 | Besinnliches, Herbst | Tags: Herbst, Licht, Mensch, Nebel, Stürme, Vergänglichkeit, Wäme, Zivilisation | 0 Comments
Des Jahres Mitte weit schon überschritten;
den jungen Herbst traf Sommer an der Tür.
Er, der so taff, ließ sich nicht lange bitten,
trat ein, nahm Platz, beanspruchte Revier.
Wir kennen ihn mit seinem Freudenfeuer,
so schnell entflammt, küsst er die Blätter rot,
lässt sie in Wirbelwinden tanzen; teuer
scheint ihm da nichts zu sein, verkennt die Not.
Wenn im November welk die Blätter zittern,
am Boden liegend; Nebelschwaden schweifen,
schon Winters Fröste nach dem Herbstkleid greifen,
ahnt er nun rau gereift auch das Verwittern
Verhüllt sein kahles Haupt im Nebelflaus,
und Rabenvögel fliegen um sein Haus.
© Ingrid Herta Drewing
Oktober 11th, 2011 | Besinnliches, Herbst, Lebensfreude, Liebe, Natur | Tags: Feuer Herbstfarben, Herbst, Leichtlebig, Liebelei, Nebel, RaureifRaben, Tanz, Tod | 0 Comments
H erbst hält Einzug wie ein König
E ifrig seine Boten sind,
R ötend färben sie nicht wenig
B aumes Blattwerk ganz geschwind,
S treichen letzte Ernte ein
T ragen sie zur Scheune heim.
© Ingrid Herta Drewing
Oktober 10th, 2011 | Herbst | Tags: Farben Blätter, Herbst, Lebensfreude | 0 Comments
Seit gestern ignorier‘ ik dir,
du herbstlich buntes Nebeltier,
will nüscht mehr von dir wissen.
Von wejen Farbenküsse!
Du willst uns nur de Früchte mopsen,
von Bäumen schütteln wie de Klopse,
nee, nich mit mir, dat sag ‚ ik dir!
© Ingrid Herta Drewing
Oktober 8th, 2011 | Herbst | Tags: Frust, Herbst, Herbstschimpf, Nebel | 0 Comments
Jetzt schenkt die Sonne doch dem Herbst Gesicht,
lässt ihn in seinem Farbenspiel erstrahlen,
zeigt ihn als Künstler, dessen schönes Malen
das Auge hier durch Opulenz besticht.
Da leuchtet hell des Amberbaumes Röte,
der Birke Kleid gleicht zarter Seide Gold,
der Linde Blätterzier, wohl ungewollt,
tanzt leicht nun zu des wilden Windes Flöte.
In Wald und Flur die Farben üppig blühen,
obwohl des Wachsens Abschied nicht mehr weit.
Noch einmal dieses feurige Erglühen
vor langer Nebelnacht und Winterzeit!
Dann mag Natur zu sanfter Ruh sich betten,
den Traum vom Blühen in den Frühling retten.
© Ingrid Herta Drewing
Oktober 7th, 2011 | Besinnliches, Herbst, Jahreszeiten, Leben, Natur | Tags: Farbenspiel, Frühling, Herbst, Leben, Natur, Nebel, Sonne, Winterruhe | 0 Comments
Bald hat die Zeit das letzte Blatt gelesen
und klappt das Jahrbuch sodann stürmisch zu.
Es welken Blätter, fallen, und kein Besen
kann fegen alle schnell zur Seit’ im Nu.
Ich schreibe mir den Nebel von der Seele,
der uns des Morgens jetzt schon grau empfängt.
Wie gerne sänge ich aus froher Kehle
dies’ Sommerlied, das noch im Herzen drängt.
Ich werde es wohl tief in mir bewahren,
die Glut des Lebensfeuers fest im Blick,
mich wärmend, wenn die Fröste rau hier fahren,
kalt flüstern mir von Ende und Geschick.
Dann schenkt mir dieses Sommers sanftes Bild
ein Licht der Hoffnung, das die Nacht erfüllt.
© Ingrid Herta Drewing
Oktober 5th, 2011 | Herbst, Lebensfreude | Tags: Herbst, Herz, Hoffnung, Lebensfreude, Sommerlied | 0 Comments