Das Weiße Haus in Wiesbaden

DSCN8329 (1)Bei uns gibt’s auch ein Weißes Haus,
von Washington es spricht.
Doch kommt nicht Donald Trump heraus,
es ist postfaktisch dicht.

Vor hundert Jahren ward’s erbaut,
Herrn Söhnlein galt’s als Ziel
zu schenken Emma, seiner Braut,
ein heimatlich Gefühl.

Klar nach dem Krieg für USA,
dass man sich suchte aus,
weil Ähnlichkeit man deutlich sah,
als Stützpunkt dieses Haus.

Bis ins Jahr ’90 so genutzt,
ist jetzt das Haus zivil,
steht nah dem Park,herausgeputzt,
erglänzt im alten Stil.

Es macht sich gut trotz Wintersicht,
wenn golden Sonne strahlt
sein Säulenweiß von warmem Licht
wird friedlich schön bemalt.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Vögel im winterlichen Park

Wiesbaden, Am Warmen Damm im Januar
Winter,warda,Bank, Vögel (3)

Drei Möwen, sonst am Rhein zuhaus‘,
verlegten munter ihr Quartier.
Am Warmen Damm, sie fanden’s raus,
gibt es noch Futter für und für.

Gemeinsam mit dem Nilgans-Clan
gehn sie sogar im Schnee spazieren.
Auch Enten, Tauben friedlich nah’n,
um Brotkrumen zu schnabulieren.

Und wenn ein Kinderwagen naht,
versammeln sie sich zum Gewinn,
denn schnell sind Krümchen dann parat,
ein Kinderhändchen wirft sie hin.

Umringt von einer Vogelschar,
verteilt das Kind erfreut das Brot
den Wartenden, die brav sogar,
geduldig sind trotz Winternot.

© Foto und Text / Ingrid Herta Drewing,2017

Im Park

Feurige Schwingen,
die sanften Blätter schweben
gleich Vögeln im Wind.

Der Gingkobaum strahlt
weithin im herbstlichen Park,
goldne Geschenke.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing
gingko_o

Novembersonne

wardanovembersonne_oBlasse Novembersonne,
wärmst des Mittags doch mild.
Nun da die Nebel zerronnen,
strahlst du im Blauhimmelbild.

Ich genieße jetzt staunend
hier noch die Wärme, das Licht.
Nachts mögen Fröste raunen,
doch tags lacht hell dein Gesicht.

Lass den Winter ruhig warten,
Herbstfeier ist angesagt;
noch grünen Pflanzen im Garten,
Astern und Rosen im Hag!

© Ingrid Herta Drewing

Schillerdenkmal Am Warmen Damm

dscn7898-1Den Augen Schiller heut‘ nicht traut,
weil man ihn hier hat eingebaut
in eine Hüttenalm der Schweiz.
Und fragend, was sich da erledige,
blickt skeptisch drein auch Frau Tragödie.

Die Bretter, die die Welt bedeuten,
den Dichter ja sonst gar nicht reuten,
brachte „ Die Räuber“ hin bereits,
Er zeigte Helden, rätselkühne,
wenn man auf des Theaters Bühne
sich seine Dramen angeschaut.

Es hat die Hütte ihrerseits
in einer Hinsicht ihren Reiz.
Für ein paar Wochen im Advent
erfährt er gastlich‘ Element.
Obwohl ’s nicht Marbach, Weimar ist,
nimmt Schiller stumm nun hin die Frist.
Er kennt da keinen falschen Geiz,
sein „Wilhelm Tell“ spielt in der Schweiz.

© Ingrid Herta Drewing,2016

November

Die Landschaft, nun in Nebel eingehüllt,
liegt stumm, als weile sie in tiefen Träumen.
Wo unlängst Farben sangen in den Räumen,
nur kalte Nässe grau die Stunden füllt,
und welke Blätter kahle Bäume säumen.

Sogar die Vogelschar Am Warmen Damm
bewegt sich jetzt recht schweigsam im Gelände.
Kein Krümchen schenken heute Kinderhände.
Nilgänse rotten zahlreich sich zusamm‘,
und Krähen äugen, ob sich Futter fände.

Doch am Theater man schon eifrig baut,
damit man bald auch dort kann Schlittschuh fahren,
hofft hier auf einen Winter, der an klaren
und kühlen Tagen macht, dass es nicht taut,
den Zauber der Adventszeit mag bewahren.

© Ingrid Herta Drewing,2016dscn7919

Krähen, Am Warmen Damm

Zwei Krähen, hoch auf Baumes Stamm,
posieren auf dem Ast.
Einträchtig sind sie da zusamm‘
im hellen Licht, Am Warmen Damm,
wo sie sehr gern zu Gast.

Beschaulich sitzend, vieles sehen
sie dort aus ihrer Höh‘:
Touristen, die vor Schiller stehen,
Nilgänse, die nach Futter gehen
und Enten auf dem See.

Der Frühling lockt im Blütenkleid
ins Freie Mensch und Tier,
und auf der Bank zur Mittagszeit
pausieren viele, sind bereit
zum Innehalten hier.

Und dabei fällt manch‘ Krumen ab.
Sie haben’s im Visier,
Geht dann der Mensch, fliegt man herab
und erntet, meistens nicht zu knapp,
in seinem Park-Revier.

So findet jeder, was ihm frommt.
Der Lenz es schön beschert,
serviert wird’s Vogel-Mahl hier prompt,
wenn Mutter mit dem Kleinkind kommt,
das Enten füttert,nährt.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Ginkgo-Baum im Park

Es grüßt der Ginkgo-Baum noch sommergrün,
als zeige er uns an sein lang‘ Bestehen.
Jahrhunderte sah er vorübergehen,
und Menschen kamen, gingen; er blieb kühn.

Sehr bald darf er in gelber Seide glänzen.
In hellem Leuchten wirkt sein Blätterkleid,
als komme er, ein Gast aus ferner Zeit,
um seine Heimat China zu kredenzen.

Weithin wird dann sein Bild im Park erstrahlen,
bereichern hier der Bäume Farbenpracht,
bevor der Spätherbst naht und grau mit fahlen,
feucht-kühlen Nebeln webt an Winters Macht.

Wir kennen wohl den Kreislauf der Natur
und schwingen mit auf ihrer sanften Spur.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Am Warmen Damm

Ein milder Frühherbst-Tag, am Teich
versammelt sich die Nilgans-Schar.
Auch Enten lockt das Wasserreich,
das immer schon ihr eigen war.

Hier wird oft Futter angeboten,
das zieht auch Tauben magisch an,
und Krähen scheinen auszuloten,
wie man sein Teil sich holen kann.

Meist‘ scheint die Nilgans zu obsiegen,
nur mühsam sich das Teichhuhn nährt.
Wie soll es auch sein Scherflein kriegen,
wenn’s ihm der große Vogel wehrt!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Mittagspause im Park

Es träumt ein sanfter Mittag auf den Wiesen
und schenkt dir eine Pause, Muße, Ruh‘,
fernab vom Lärm den Sommer zu genießen.
Am kühlen Teich schaust du den Gänsen zu.

Sie stehen still, als hätt‘ zur Mittagsstunde
sie wer hier aufgerufen und entrückt,
im Sonnenlicht zu lauschen einer Kunde,
zu sehen, was sie sonst noch nie erblickt.

Auch du auf deiner Parkbank gönnst dir nun
ein Innehalten unterm Baum im Schatten,
bevor die Arbeit wieder ruft, zu ruh’n
ein Weilchen fern von stressigem Ermatten.

Und dich erquickt dies‘ Sammeln in der Stille,
schenkt neue Kraft dir in des Sommers Fülle.

© Ingrid Herta Drewing,2015