Es lebe die Illusion

Rose, Dufti,2014

Mir war, als würde ich in Träumen wandern,
in einer lichten Welt, die Frieden kennt,
wo keiner neidet, hasst das Glück des andern,
und Freundlichkeit der Taten Amen nennt.

Erwacht erkannte ich die Illusionen,
es fiel die Wirklichkeit da laut ins Schloss,
und düster warfen Krieg und Mörderdrohnen
das Elend in das Land, den Tod im Tross.

Und dennoch will ich mir den Traum bewahren,
die Güte der geschwisterlichen Welt,
wo man dem Nächsten hilft, der strauchelt, fällt,
und die Natur auch hegt in allen Jahren.

Denn nur, wenn wir auch Gutes sinnen, denken,
wird unser Weg uns in die wahre Richtung lenken.

© Ingrid Herta Drewing

Wunsch

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Blaues Stückchen Himmelsglück,
hier im Spiegel eingefangen.
Frühlings lichter, zarter Blick
nährt im Grünen das Verlangen,
unser Leben hier auf Erden
möge auch so friedlich werden.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Nerotal

Gegen den Krieg

Krieg,2014

Die Frühlingswelt erwacht zu neuem Leben,
doch ist das Glück getrübt, das mich erfüllt.
Des Hochmuts Fratze zeigt ein schändlich‘ Streben,
und sorgenvoll spür ich dies ferne Beben,
Schein-Empathie als Willkür sich enthüllt.

Wie leicht kann doch ein Funke da entzünden
ein Feuer, das dann setzt die Welt in Brand,
lässt unsre Friedenszeit in Kriege münden,
verstrickt uns wieder in die alten Sünden,
die wir noch unlängst hielten für gebannt.

Lasst Worte sprechen und die Waffen schweigen!
Beendet die Verheerung durch den Krieg!
Vernunft euch leite, Klarheit möge zeigen,
dass hier das Recht noch ist der Menschheit eigen!
Dem Leben gelte friedfertig der Sieg!

© Ingrid Herta Drewing,2017

Beschaulicher Wintertag

wintersterne_oDer himmelblaue Wintertag,
verbrämt von goldnem Sonnenlicht.
Ein Wetter so, wie ich es mag,
auch wenn der Frost fasst ins Gesicht.

Da ist die Luft so rein und klar,
kein Smog fängt uns im Nebelgrau.
Doch Glatteis gibt es hie und da
und nötigt uns zur Straßenschau.

Am Vogelhäuschen grüßen Gäste,
sie zwitschern, fliegen ein und aus,
als feierten sie frohe Feste
gemeinsam in dem kleinen Haus.

Ich stehe, schaue ihnen zu
und lob den Tag, der mir gefällt,
genieße die Natur in Ruh‘
in meines Gartens Winterwelt.

© Ingrid Herta Drewing,2017

Silvester

Und wieder ist ein Jahr nun fast zu Ende,
ein Jahr, von dem man sich so viel erträumt,
dass sich so manches hin zum Guten wende,
auch gab’s den Wunsch, dass Zeit das Leid versäumt.

Zu viele, die uns lieb, sind schon gegangen.
Im Himmel trifft sich nun das Künstlerkorps,
und auch durch Terror konnt‘ der Tod erlangen,
dass viel zu jung er Menschen sich erkor.

Da tröstet nicht das Wort “ Wen Götter lieben,…“;
das Herz, es weint um jeden, der da ging.
Doch manche sind verewigt uns geblieben
durch ihre Kunst, die sich so schön verfing.

Der Schritt ins neue Jahr birgt dieses Hoffen,
dass endlich werde friedlicher die Welt,
mehr Empathie und Güte zeige offen,
dass Menschlichkeit sich hier auf Dauer hält!

© Ingrid Herta Drewing,2016

Friedenssehnsucht

So viele Orte kennen keinen Frieden,
nicht nur wo Krieg die Todesfratze zeigt,
auch dort,wo Hungersnöte hart beschieden,
das Existieren schränken ein hienieden.
Der Rest der Welt nimmt’s hin, genießt und schweigt.

Fast chancenlos scheint Menschlichkeit zu kämpfen,
obwohl Adventszeit doch dies‘ Hoffen sät,
die Weihnachtsbotschaft möge Böses dämpfen,
befreien uns von allen falschen Krämpfen,
zur guten Einsicht sei es nie zu spät.

Wann endlich endet blinder Hass und Wahn,
der rücksichtslos reißt Menschen in den Tod?
Der Terror, den wir gestern wüten sahn,
erbarmungslos zog seine blut’ge Bahn;
aus Freude im Advent ward Angst und Not.

© Ingrid Herta Drewing,2016

Friedensengel

E ngel,Wesen,wie es heißt:
N icht von dieser Welt!
G leiten sanft in Gottes Geist,
E inen, was getrennt, zumeist
L iebe sie erhellt.

© Ingrid Herta Drewing, 2016

Engelsbild

Das Engelsbild, das fast verblasst,
erstarrt in Puttenniedlichkeit,
als Werbung lockt’s in Alltags Hast.
Damit es Käufer lieblich fasst,
wird’s neu erweckt zur Weihnachtszeit.

Statt Gottes Wort klar zu verkünden
(die Bibel Engelsboten kennt)
verkaufen sie nun süße Sünden
und mehren Schätze in den Pfründen,
die säkular der Mehrwert nennt.

Noch träumen wir vom wahren Guten,
Schutzengeln, die hier als Geschick
uns stets umsorgen und sich sputen,
auf dass wir nicht im Leid verbluten,
uns gar noch brechen das Genick.

Doch ahnen wir, dies‘ Bild muss lügen,
da Elend, Krieg und Tod der Welt
in immer neuen Höhenflügen
die Güte führen zum Erliegen,
und Menschlichkeit ins Abseits fällt.

Vielleicht gilt’s dennoch, zu entdecken
das Engelsbild in uns, im Wir,
zu lieben üben, nichts bezwecken,
sich hinter Lügen nicht verstecken,
dem Frieden näher kommen hier.

© Ingrid Herta Drewing, 2016Version 3

Winternacht

Es breitet Nacht den Mantel aus,
lässt ihre Sterne strahlen,
hüllt sanft und sacht ein weichen Flaus.
Des Schneekinds Spuren rund ums Haus
darf silbern Mond bemalen.

Nun ruht die Welt so traulich leis‘,
als könne hier nichts trügen,
und mir gefällt ihr Unschuldsweiß,
auch auf dem See die Haut aus Eis,
wo sonst sich Wellen wiegen.

Als könnt‘ ein Traum aus alter Zeit
doch Wirklichkeit nun werden,
nicht nur ein Schaum dies‘ friedlich‘ Kleid,
vorbei sei Not, all‘ Herzeleid
im Frieden hier auf Erden!

© Ingrid Herta Drewing,2016

Lux lucet in Tenebris

4.AdventDer Friede, den wir für die Welt erhoffen,
erweist sich seit Jahrtausenden als Traum.
Zwar scheint’s, als halte er die Türen offen,
wenn für Jahrzehnte er ist eingetroffen.
Jedoch so mancher Mensch kennt ihn noch kaum.

Solange Missgunst, Harm und Hass regieren,
der Mensch statt Leben mehr den Mammon liebt,
sich lässt von Ich-und Habsucht gern verführen,
nicht Güte,Freude, Harmonie mag spüren,
es wohl nie dauerhaften Frieden gibt.

Das Weihnachtsfest, es mag erinnern, mahnen
an das, was Christi Botschaft uns verspricht,
dass wir das Lieben schreiben auf die Fahnen,
auch wenn wir unwissend nur glauben, ahnen,
damit wir seinen Frieden finden, Licht.

© Ingrid Herta Drewing,2016