Im Winde

Es wiegen Gräser
und Blüten sich im Winde,
ein sanftes Säuseln.

Kleiner Kohlweißling,
flatterst hier munter herein
zu kurzem Besuch.

Im Winde davon
tragen dich deine Flügel.
Wo wird dir Heimat?

© Ingrid Herta Drewing

Friedenssehnsucht

Herbei gesehnt der Weihnachtsbotschaft Frieden;
noch immer fehlt er weithin in der Welt.
Gerechtigkeit und Güte sind hienieden
vonnöten, wo sich Bosheit, Härte hält.

Gemeinsam sollten wir Probleme lösen,
anstatt uns gar in Kriegen zu entzwei’n
und Hass bereits den Kindern einzuflößen.
Es möge die Vernunft der Mittler sein.

Damit uns Menschen hier auf dieser Erde
das Leben eine schöne Heimat ist;
wir hoffen, Zukunft sehen, und es werde
auch denen, die im Dunkel, helles Licht.

Gemeinsam hier ein Paradies gestalten,
wo alle Menschen menschlich sich verhalten.

© Ingrid Herta Drewing

Erdfall

Und plötzlich schwindet neben dir die Erde,
wo fester Boden war, klafft tief ein Loch.
Der Geologe kann erklär’n sein Werden,
doch Angst dir schleichend in die Kehle kroch.

Noch gestern glaubtest du dort fest zu stehen,
da tat im Erdfall sich die Tiefe auf,
verschlang, was alles sicher du gesehen.
Nichts nimmt mehr so wie sonst nun seinen Lauf.

Zwar blieb dein Leben hier noch unverletzt;
doch, was dir Heimat war, erscheint dir fremd.
Du fühlst dich dunklen Mächten ausgesetzt,
in deiner Daseinfreude stark gehemmt.

Bist traurig, kannst es noch nicht fassen,
dass du nun dein Zuhause musst verlassen.

Ingrid Herta Drewing