Das Buch ist da
Gerade brachte mir der Postbote dieses schöne Taschenbuch.
Marina Maggio, Perdita Klimeck und ich lassen darin Facetten unsrer Lyrik aufleuchten.
Gerade brachte mir der Postbote dieses schöne Taschenbuch.
Marina Maggio, Perdita Klimeck und ich lassen darin Facetten unsrer Lyrik aufleuchten.
Ich mag die Sprache, wenn sie deutlich, schlicht
Gegebenheiten wahr und klar uns nennt,
auch anschaulich in Klängen, Bildern spricht,
und nicht versteift, nur das Abstrakte kennt.
Wer gern mit Aufwertwörtern Verse spickt
und glaubt, dies sei poetisches Gestalten,
wird, wenn die Poesie die Blüten pflückt,
statt Sträußen Hülsen in den Händen halten.
Nicht dies geschraubte Stelzen schenkt den Sieg.
Was lyrisch ist, beglückt uns auch als Lied;
wir sehen fühlend, hören die Musik.
Die Melodie in ihren Bann uns zieht.
Denn Sprache lebt im Licht der Poesie,
wenn Bild, Gedanke, Klang in Harmonie.
© Ingrid Herta Drewing
Noch war es vage, nur ein Traum-Gedanke.
Doch trug des Tages Leuchten ihn dann fort
und ließ ihn suchen Halt gleich grüner Ranke.
So fand auch er den Weg, den Hoffnungshort,
der allem innewohnt, was hier darf leben
und bergen sich an wohlbestimmtem Ort.
Um sich dann werdend, wachsend zu verweben
hier in der Sonne mildem, warmem Licht
Ein sinnvoll Walten wollte gütig geben.
Und dort, wo oft nur herrschte der Verzicht,
erstrahlte Freude nun aus tiefem Lieben;
es schrieb die Poesie sich ihr Gedicht.
© Ingrid Herta Drewing,2016
Da gibt es Worte,
sanft mit zarten Flügeln.
Sie schweben leicht dahin
und strahlen über Hügeln,
beleben Seele, Sinn.
Doch andre harte,
losgelöst von Zügeln,
sie schmerzen, ihr Gewicht
vermag es, platt zu bügeln,
was sprießt und drängt zum Licht.
Auch jene Worte,
die geheuchelt‘ glatten
in ihrem Lügenkleid,
betrügen und begatten
einander bös‘ im Neid.
Ich lieb das klare Wort
und auch die Poesie,
die ihm die Rosen flicht‘,
hell klingt in Harmonie
und wahr,lebendig spricht.
© Ingrid Herta Drewing,2016
Wird, was gewesen, irgendwo noch bleiben,
die Worte, Klänge und der Farben Licht?
Wer wird es lesen, was die Dichter schreiben,
wenn Alltags Enge fordert harte Pflicht?
Wird alles enden, sinken ins Vergessen,
verblassen Schönes, sanftes Morgenrot?
Wird Härte blenden und das Leben messen,
beschließen jenes, was nur nutzt in Not?
Sie werden’s wenden, jene, die da lieben,
andächtig lauschen, wenn Musik erklingt,
auch Freude spenden, sich in Künsten üben
und auszutauschen, wenn die Seele schwingt!
Solange Menschen sind auf dieser Erde,
gehört auch ihre Kunst zum „ stirb und werde!“
© Ingrid Herta Drewing,2015
Die Welt ist Klang, die Welt ist Farbe,
in Harmonie ein lichtes Schwingen.
Es deckt der Frühling Winters Narbe;
im Blühen hell die Vögel singen.
Der Sommer schenkt uns Wärme, Reifen,
Gewitter auch; doch Regenbogen
so farbenschön in Lüfte greifen
am Himmel, Sonnenstrahl gewogen.
Im Herbst, ein Rausch, dies Abschiedfest!
Es brennt des Laubes Gold-Gesicht,
bis wild der Sturm es tanzen lässt,
es fällt und welkt im Nebel dicht.
Der Winter wählt die Pause, Stille,
und glitzernd funkelt weiß der Schnee.
Als wirke hier ein starker Wille
bannt Frostes Eis den Klang im See.
Doch wieder klingt die Welt, in Farbe
und Harmonie ein lichtes Schwingen.
Bald deckt der Frühling Winters Narbe;
Musik erblüht, hell Vögel singen.
© Ingrid Herta Drewing,2015
Es klingt in mir; mich nehmen in die Pflicht
der Verse Rhythmen, Bilder, Reime, Klänge.
Allmählich formt es sich, wird zum Gedicht.
Ich folge, fasse auf des Laufs Gesänge.
Dies‘ Liedgebilde, das da singt in mir,
ein Tanz der Worte, die mich sanft begleiten,
sich finden, schön geschrieben auf Papier,
sie wollen hin zur Klanggestalt mich leiten.
Ich weiß nicht, was das ist, das mich lässt dichten.
Nur fühle ich, dass es mir Freude macht,
so frei nach dieser Stimme mich zu richten
und Bildern, die für meinen Blick erwacht.
Beglückt im Zauberreich der Poesie
erfahre ich des Lebens Melodie.
© Ingrid Herta Drewing,2014
So kantig,wie ein Schiffsbug wirkt dies‘ Haus
mit seiner kargen Front auf ersten Blick.
Doch weisen Garten und sein Inn’res aus,
dass hier auch waltet schöner Sinn, Geschick.
Ein kleines Vogelparadies der Garten,
romantisch ist er, fast Natur belassen,
und Blütenbilder heimelig da warten
auf Ruhe-Inseln, sonniger Terrasse.
Nostalgisch fühl ich noch die Poesie,
dem einstmals die Erbauerin verbunden.
Natur und Kunst, vereint in Harmonie,
versprechen mir beschaulich schöne Stunden.
© Ingrid Herta Drewing,2014
G eburtstag feiern Zwei hier heute.
E in lieber Gruß kehr‘ deshalb ein,
B ring‘ Margit, Gundel, euch die Freude
U nd Wünsche,dass es euch nicht reute
R echt oft in unsrem Kreis zu sein!
T adamm, tadamm, ein kleiner Tanz
S ei da gestattet, Poesie,
T adamm, tadamm, ein Blütenkranz
A us Sternen schenke seinen Glanz,
G lück und Gesundheit, Harmonie!
© Ingrid Herta Drewing,14.05.14
Ein zarter Frühlingsklang sich flicht
an diesem Sonnenmorgen
in meine Winters müde Sicht
und singt in Versen;im Gedicht
weiß ich ihn wohl geborgen.
Wie eine Pflanze hin zum Licht
wächst auch mein kleines Leben
aus Traurigkeit in Zuversicht.
Die Kür siegt über falsche Pflicht,
entfernt von eitlem Streben.
© Ingrid Herta Drewing,2014