Noch spielen Sonnenfunken in den Haaren
der alten Weide, spiegelnd sich im See
an manchen Tagen, himmelblauen, klaren,
im Raureif glänzend, Gruß der Nebelfee.
Erstarrt in stummer Trauer steht sie dort,
kein warmes Windgeflüster in den Zweigen.
Wo unlängst Wasservögel wild vor Ort,
entfaltet sich der Kälte eisig‘ Schweigen.
Des Winters Boten herrschen hier im Land
und halten lichtes Leben fest gefangen.
Die Milde wich der rauen,kalten Hand,
und es gefror das Lächeln, scheues Bangen.
Jedoch es schläft noch in den Tiefen jenes Leben,
das sich im Frühling blühend wird erheben.
© Ingrid Herta Drewing
November 9th, 2012 | Besinnliches, Kreislauf des Lebens, Leben, Natur | Tags: Frühling, Herrschaft, Leben, Milde, Raureif, Weide, Winter | 0 Comments
In Wald und Garten, Busch und Baum
erglühen leuchtend Herbstes Lichter;
aufflammt ein goldenroter Traum,
der Blätter feurige Gesichter.
Als feiere vor langem Darben
in dunkler Nacht und Nebelfang
Natur hier, schwelgend in den Farben,
des Grünens Sonnenuntergang.
Ein hoffnungsvolles Abschiedsfest,
wo Wiedersehen im Erwarten
den Frühling jetzt schon grüßen lässt,
das Leben blühend neu zu starten.
© Ingrid Herta Drewing
Oktober 8th, 2012 | Herbst, Kreislauf des Lebens, Lebensfreude | Tags: Abschiedsfest, Blattfärbung, Frühling, Herbst, Hoffnung, Indian summer | 0 Comments
Das Sonnengold, die Lämmer auf der Weide,
des Frühlings Lächeln, heller Blüten Glanz,
der Lüfte Fächeln, mild, so zart wie Seide!
Hier ruft das junge Leben auf zum Tanz.
Es wächst die Frucht, die blonden Felder wogen,
weithin beschirmt von himmlisch hellem Blau.
Der Sommer, üppig, grün, uns warm gewogen,
zeigt sich auch manchmal mit Gewitterschau.
Der wilde Herbst in seinem Flammenkleid,
er färbt die Wälder, lässt die Winde brausen,
schenkt dennoch letzter Ernte Segenszeit,
bevor im Nebel kahle Bäume hausen.
Und dann fällt Schnee, nachdem des Raureifs Biss
die Wintertage morgens kalt begonnen;
in weißer Stille ruht das Land, gewiss,
dass nun wird neue Lebenskraft gewonnen.
© Ingrid Herta Drewing
September 10th, 2012 | Jahreszeiten | Tags: Frühling, Herbst, Jahreszeiten, Sommer, Winter | 0 Comments
Im Frühling wird die Erde
ein wahres Wunderland,
ein Sprießen, grünes Werden,
ein Wachsen in den Herden,
als schenke eine Hand,
gelenkt von großer Güte,
nun endlich auch den Armen,
all jenen, die sich mühten,
dies’ Paradies der Blüten
in göttlichem Erbarmen.
Ingrid Herta Drewing
Juni 2nd, 2012 | Frühling | Tags: Blüte, Frühling, Paradies | 0 Comments
Lichtes Maiengrün,
das Blätterkleid der Bäume,
zartes Gefieder.
Süßer Fliederduft
erfüllt lieblich den Garten,
Frühlingsregenhauch.
Hell singt die Amsel.
Du in der Balkon-Loge
hörst ihr dankbar zu.
© Ingrid Herta Drewing
Mai 7th, 2012 | Frühling, Haiku & Co | Tags: Amsel, Flieder, Frühling, Lebensfreude, Mai | 0 Comments
Mir ist so frühlingsleicht zu Mut’,
könnt’ mit den Vögeln singen,
schon früh ein Ständchen bringen
und fühl’ mich wie ein junges Blut,
dem alles mag gelingen.
Die Illusion schenkt mir die Kraft,
jetzt werd’ ich renovieren,
den Frühling tapezieren;
turn‘ auf der Leiter, hab’s geschafft,
die Wand darf nun florieren.
Da alles sich verjüngt und blüht
— Natur schenkt ’s uns, zu sehen –
will ich nicht abseits stehen.
Des Frühlings Lächeln im Gemüt,
lässt leicht auch mich nun gehen.
© Ingrid Herta Drewing
Mai 4th, 2012 | Frühling, Lebensfreude | Tags: Erneuerung, Frohsinn, Frühling, Lebensfreud, Leichtigkeit, Renovieren | 0 Comments
Es herrscht ein grauer Tag in Wald und Flur.
Sogar die Vögel schweigen, sind im Neste,
wo doch die Frühlingszeit in Konjunktur
berauschen sollte, feiern frohe Feste.
Erwartungsvoll, geschmückt mit Blüten, Bäume,
auf ihre Bienengäste eingestellt;
doch die sind weit entfernt von Honigträumen,
denn hier zeigt sich noch immer kalt die Welt.
Wild fegt der Sturmwind durch die Blütenzweige
und bietet sich hier forsch als Tänzer an.
Er reißt die Blüten mit, die Bäume schweigen
und nehmen stumm ihr grausam Schicksal an.
Mein kleiner Apfelbaum jedoch steht windgeschützt,
bewahrt sein Blütenkleid auch noch bei Sturm und Blitz.
© Ingrid Herta Drewing
April 23rd, 2012 | Frühling, Wetter | Tags: Apfelbaum, April, Blüten, Frühling, Sturm, Tanz | 0 Comments
Fahl sinkt die Sonne nun ins Wolkenbett.
Ein kühler Abend liegt in blassen Schatten.
Gedämpftes Zwitschern, Vögel im Duett,
will in der Ferne langsam auch ermatten.
Nachdem April dem Regen heut gefrönt
und auch der Stürme Spiel nicht ausgelassen,
hat er zur Abendzeit uns kurz versöhnt;
es klarte auf, und Sonne konnte fassen.
Der Wind hat sich gelegt, und Abendruhe
zieht ein ins Tal, das nun von Sonntag träumt.
Es packt April den Tag in seine Truhe;
das wilde Wetter hat er aufgeräumt.
Vielleicht, so hoffen wir, wird es bald mild,
ersehnen uns ein helles Frühlingsbild.
© Ingrid Herta Drewing
April 21st, 2012 | Frühling, Natur, Wetter | Tags: Abendruhe, Aprilwetter, Frühling, Sonntag | 0 Comments
Die Wolken schweben weiß, gleich Segelschiffen
vom Wind bewegt, am blauen Himmel hin.
Ihr Kurs ist klar, es drohen keine Riffe;
der Frühlingswind lenkt sie mit leichtem Sinn.
Sie zeigen sich in vielerlei Gestalten:
Dort reißt ein Krokodil sein Maul weit auf,
drei kleine Schafe fliehen dies’ Verhalten,
und ihre Herde folgt in schnellem Lauf.
Die helle Sonne setzt das Bild in Szene,
und ihre Strahlen greifen in die Welt,
wo sich noch kahle Bäume knospend dehnen
und sich der Schlehdorn blütenweiß gefällt.
Die Erde präsentiert ihr Frühlingskleid,
und bald im Mai beginnt die grüne Zeit.
© Ingrid Herta Drewing
April 20th, 2012 | Frühling | Tags: Blüten, Frühling, Sonne, Wolken Phantasie | 0 Comments
Hoch ragt sie auf, die Tanne vor dem Haus.
Es tanzt das grün’ Gefieder ihrer Zweige
im Winde leicht, als wolle sie sich zeigen
dem Frühlingskind im linden Blätterflaus.
Die Vögel nisten dort als liebe Gäste,
und mancher späht ins Land vom Wipfel aus;
die Vogeleltern tragen schon zu Neste
und bald schon fliegen Junge, flügge, aus.
Die Tanne, stetig grünend übers Jahr,
hält Wache vor dem Haus schon seit Jahrzehnten;
und ihre Rinde zeigt noch wunderbar
das Herz der Liebenden, die an ihr lehnten.
Ganz sicher wird sie dort noch lange stehen,
wenn längst hier andre Menschen wohnen, gehen.
© Ingrid Herta Drewing
April 19th, 2012 | Besinnliches, Frühling, Leben, Liebe, Natur | Tags: Bestänigkeit, Frühling, Liebe, Tanne, Vergehen, Vögel, Werden, Zweige | 0 Comments