Dezembermorgen
Über dem Dache
tanzen Rauch-Pirouetten
zum Winterhimmel.
Der Bäume Schattenrisse,
filigran neben dem Haus.
© Ingrid Herta Drewing,2015
Über dem Dache
tanzen Rauch-Pirouetten
zum Winterhimmel.
Der Bäume Schattenrisse,
filigran neben dem Haus.
© Ingrid Herta Drewing,2015
Im Widerschein der Abendsonne,
die rot am Horizont verglüht,
erstrahlt der Blätter bunte Wonne.
In Busch und Baum ein Leuchten blüht,
als wolle hier in sanftem Schwingen
Spätsommer noch zum Abschied singen
ein Lied den Herbst bereiten Bäumen.
Auch du sinkst da in tiefes Träumen
und sinnst, was dir der Herbst wohl bringt,
der morgens schon in freien Räumen
den Tag in graue Nebel zwingt.
Und dennoch zeigen dir jetzt Farben
des Abendrots, du musst nicht darben,
die Augenweide nicht versäumen.
© Ingrid Herta Drewing,2015
Von goldnem Sonnenlicht umflossen
dies‘ Grünen in den Blütenbäumen!
Das Leben wächst, erklimmt die Sprossen
zu immer neuen Zauber-Träumen.
So mag ein Erdentag beginnen,
beschirmt von Himmels hellem Blau,
und ich erleb’ mit allen Sinnen
des Maien prächt’ge Blütenschau.
Lass mich von Licht und Duft betören,
der frühen Vögel süßem Lied.
Das Leben darf auch dir gehören,
so flüstert ’s zärtlich ins Gemüt.
© Ingrid Herta Drewing
Die kahlen Bäume hat der Raureif zart
zur Nacht in weißes Glitzerkleid gehüllt.
Im Sonnenlichte glänzen sie aparte,
ein Wintermärchen, das sich licht erfüllt.
Die Eiskristalle schimmern wie Geschmeide,
als habe kunstvoll eine Hand gewirkt.
Ich steh‘ gebannt vor dieser Augenweide,
erkenne Schönheit, die Natur hier birgt.
© Ingrid Herta Drewing,2015
Der Kirche Türme,
der Bäume kahle Kronen
vom Nebel verschluckt.
Gleich stummen Spukgestalten
säumen sie hier die Allee.
© Ingrid Herta Drewing,2015
Der Sonne Strahlen tanzen auf dem See,
Libellenelfen, blau geflügelt, flimmern
sanft übers Wasser hin, gewinnen Höh‘,
und rosafarben Lotosblüten schimmern.
Zwei Segelboote durch die Fluten gleiten.
Auflandig weht der Wind und treibt sie an,
Fahrt aufzunehmen. Luv bestimmt die Seiten;
gemeinsam schnellen schnittig sie voran.
Am Ufer, wo das Schilf gibt frei den Strand,
genießen Gänse dösend ihre Zeit,
auf Futter wartend; liebe Kinderhand
hält manches Krümchen dort für sie bereit.
Noch ruht der Mittag hier auf See und Bäumen
und überlässt die Landschaft Sommers Träumen.
© Ingrid Herta Drewing,2014
Wie sich im Sonnenschein die Rosen,
nun duftend, reich im Licht entfalten,
die Schmetterlinge, tändelnd zart,
auf lieblich‘ federleichte Art
des Lebens Anmut lind gestalten,
so mag uns hier der Sommer kosen!
Gewitter, wilder Stürme Toben,
das sei uns fern,soll uns verschonen.
Wer will schon grellen Blitzes Licht,
wenn er zerstörend Bäume bricht,
und Regen peitscht die Wipfel,Kronen?
Den sanften Sommer woll’n wir loben!
Warm soll er sein, die Schwüle meiden
und unter klarem Himmel wohnen;
auch Schäfchenwolken dürfen sein.
Und lädt sie uns zum Bade ein,
mag strahlend hell die Sonne thronen,
ohn‘ Hitzeorgien, mild, bescheiden!
© Ingrid Herta Drewing,2014
Sommerregen
fiel sanft
auf trockene Fluren.
Von Blättern tropft’s noch
Synkopen.
© Ingrid Herta Drewing,2014
Raureifgesichtig
proben die Bäume im Park
den Wintergesang.
Die Krähengäste,
schwarze Schatten im Geäst,
nebelverloren.
© Ingrid Herta Drewing
Des Herbstes Feuer leuchten in den Bäumen.
Goldgelb und Rot erwächst aus lichtem Grünen,
und Blätterteppiche die Stämme säumen;
die Farbenpracht beherrscht die Wiesenbühnen.
So lieblich wirkt hier dieses Abschiedsfest,
das die Natur noch zärtlich zelebriert,
bevor sie Blätter fallen, welken lässt
und in des Raureifs Silberglanz gefriert.
Als gebe sie durch Schönheit ihr Versprechen,
dass, bald nach Nebelnacht und Winterzeit,
das Leben werde wieder blühend sprechen,
wenn es in Frühlingsmilde ist bereit.
Wir Menschen kennen diese sanfte Spur
und schwingen mit im Kreislauf der Natur.
© Ingrid Herta Drewing