Frühlingslied

Ich wandere am Bach entlang,
der munter gluckernd springt.
Melodisch sich der Amsel Sang
hell zum Duett aufschwingt.
Es singt der Frühling freudig,leise
hier lieblich seine zarte Weise.

An Baches Ranft Vergissmeinnicht
blau strahlt mit lichtem Blick.
Das Wasser spiegelt dein Gesicht,
erinnernd mir zurück.
Es singt der Frühling zärtlich, leise
hier lieblich seine Zauber- Weise.

Ich mag wohl wie das Wasser nun,
das jetzt, vom Eis befreit,
so quirlig sprudelt, will nicht ruh’n,
hinaus, die Welt ist weit!
Da lockt das Leben, auf zur Reise!
Und frühlingsfreudig klingt die Weise.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Dubios

TTIP Freihandel,
Hinterzimmerabsprachen.
Wer ist dann noch frei?

© Ingrid Herta Drewing

Macht der Phantasie

An manchen Tagen ist’s, als schliefen Stunden,
wenn Regen sich im Einheitsgrau verliert.
Jedoch du trotzt dem, zauberst unumwunden
in deine Räume Licht, das Freud‘ gebiert.

Die Phantasie verleiht dir leichte Schwingen
und trägt dich dorthin, wo das Dunkel weicht.
Der Bilder Farben hier im Hellen singen,
ein Wohlklang der Musik, die dich erreicht.

Da wehrst du allen argen Widrigkeiten;
du fühlst dich frei und schaffst dir deine Welt,
in die dich mag ein goldner Traum geleiten,
der deinem Blick zeigt, was dir gut gefällt.

Auf schwesterlich‘ Geheiß der Phantasie
reicht sanft dir ihre Hand die Poesie.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Appell

Da hilft es nicht, die Uhren anzuhalten
in stummer Trauer um der Menschen Tod.
Wenn sich der Wahn im Terror will entfalten,
dann steht ein mutig Handeln zu Gebot.

Gut ist’s, sich solidarisch zu bekunden,
doch schläft die Absicht meist im Alltag ein;
und dort, wo Ängste panisch drehen Runden,
fällt man recht schnell auf Rattenfänger rein.

Seid klar, vernünftig! Steht zu euren Werten
der Freiheit, Wahrheit, Toleranz und Recht!
Lasst euch die Menschlichkeit nun nicht gefährden,
seid wachsam, wehrhaft und erkennt, was schlecht!

Denn eines ist gewiss bei allem Streben:
Gerechtigkeit und Freiheit braucht das Leben!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Tag der Einheit/ Silberhochzeit

Es liegt auf herbstgefärbten Gärten
so hoffnungsvoll der Sonne Blick.
Die Wärme, die August verwehrte,
auch der September nicht bescherte,
bringt der Oktober uns zurück.

In warmem Golde darf erstrahlen
der Tag der Einheit, der gegeben.
Mag er sich ins Gedächtnis malen
und nicht nur schlafen in Annalen;
er fülle dieses Volk mit Leben!

Dass Freiheit, Einigkeit und Recht
die Richtschnur auch im Alltag bleibe,
dass nicht die Armut Bürger schwächt,
sozialer Notstand, ungerecht,
ins Abseits viele Menschen treibe!

Das heißt, zu teilen auch die Lasten!
Denn, wessen Schiff die Güter bringt,
der steigt allein nicht in die Masten.
Die Mannschaft schafft es ohne Rasten,
dass letztlich gute Fahrt gelingt.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Täuschung

Gefangen im Netz
googeln die Iphone-Fische
und fühlen sich frei.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Befreiung

So mancher, den die Lieb umschlungen,
ward nur für kurze Zeit beglückt.
Bald fühlt er sich beengt, gezwungen,
von zu viel Zuwendung erdrückt.

Er mag sodann den Ausweg suchen,
sein Leben nicht symbiotisch sei,
isst lieber trocknes Brot statt Kuchen
und fühlt lebendig sich und frei.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Lebensabend

Es ist, als sei ein neues, zweites Leben
mir nun zu einem Neubeginn geschenkt,
als hätten vieler Jahre Fleiß und Streben
den Weg gezeichnet, den jetzt Freiheit lenkt.

Froh darf ich unbehelligt musisch walten,
nicht mehr gefesselt an der Pflicht Termine,
und kann mir meine Tage schön gestalten,
das Bild hell malen auf des Lebens Bühne.

Zwar leb ich einsam hier in meiner Klause,
doch lässt mich dies‘ die Melodien hören
und Bilder sehen, die mein Herz betören,
im Dichten finden meinen Weg nach Hause.

In Dankbarkeit verweile ich hienieden,
erhoffe, allen Menschen werde Frieden.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Gut Pfad

Lasst uns in die Lande ziehen,
in den blauen Tag,
aus den grauen Mauern fliehen,
fern sei Sorge, PLag!

Auf dem Fluss und in den Wäldern
sind wir dann zu Haus’.
Durch die Wiesen und die Felder
führt der Weg hinaus.

Und im Sonnenschein wir schwimmen
dort im klaren See.
Fröhlich hallt der hellen Stimmen
Echo aus der Höh’.

Frei wie Vögel wir uns fühlen,
herrlich ist die Welt.
In den Sternennächten, kühlen,
schützt uns unser Zelt.

Um der Kohte Feuerwärme
sitzen wir im Kreis’,
sehen, wie die Flammen schwärmen,
singen Lieder leis’.

Löscht die Nacht das Lagerfeuer,
hüllt Natur uns ein.
und der Erdtrabant, ein Treuer,
lädt zum Träumen ein.

© Ingrid Herta Drewing, 1959, (überarbeitet,2014)

Klarheit

Hier endlich auf des Berges Gipfel,
den Wolken und dem Himmel nah!
Hoch über Wäldern, Bäumewipfeln
schenkt dir das Glück auch einen Zipfel;
befreit zu sein, scheinst du nun da.

Denn schließlich ist es dir gelungen,
was vormals fast unmöglich schien,
den Aufstieg hast du jetzt bezwungen,
gelüftet deine schwachen Lungen
und Ängsten konntest du entflieh’n.

Nun siehst du vor dir jene Weite,
die Größe, Schönheit dieser Welt.
Dein Blick darf in die Ferne gleiten,
du lässt dich ganz vom Leben leiten
und weißt, was wirklich dir gefällt.

© Ingrid Herta Drewing,2014