Advent
Adventszeit ist,
uns stünde an
ein Innehalten,
liebend zu walten,
so gut man kann,
zum Fest des Christ.
© Ingrid Herta Drewing,2015
Adventszeit ist,
uns stünde an
ein Innehalten,
liebend zu walten,
so gut man kann,
zum Fest des Christ.
© Ingrid Herta Drewing,2015
Es träumt ein sanfter Mittag auf den Wiesen
und schenkt dir eine Pause, Muße, Ruh‘,
fernab vom Lärm den Sommer zu genießen.
Am kühlen Teich schaust du den Gänsen zu.
Sie stehen still, als hätt‘ zur Mittagsstunde
sie wer hier aufgerufen und entrückt,
im Sonnenlicht zu lauschen einer Kunde,
zu sehen, was sie sonst noch nie erblickt.
Auch du auf deiner Parkbank gönnst dir nun
ein Innehalten unterm Baum im Schatten,
bevor die Arbeit wieder ruft, zu ruh’n
ein Weilchen fern von stressigem Ermatten.
Und dich erquickt dies‘ Sammeln in der Stille,
schenkt neue Kraft dir in des Sommers Fülle.
© Ingrid Herta Drewing,2015
Im Himmelblau der Segler Schau,
die hoch in Lüften schweben!
Ein Sommermorgen, mild und lau,
mag deine Stimmung heben.
Von Blütenduft erfüllt die Luft,
betört dich, weckt die Sinne.
Es schwinden Trübsal, Schmerzens-Kluft.
Nun heißt es:Neu beginne!
Das kleine Glück, ein Augenblick
des Schauens! Innehalten
bringt dir Geschick und Kraft zurück,
dein Leben zu gestalten.
© Ingrid Herta Drewing,2015
In Läden künden hier schon Hyazinthen
mit ihren Düften Frühlingsnähe an,
obwohl wir uns im Winterkalt befinden,
noch Schmuck entfernen von der Christfests-Tann.
Kaum hat die Weihnachtszeit beschwingt geendet,
zeigt närrisch sich die fünfte Jahreszeit.
Mir ist’s , als habe man zu rasch gewendet,
fühl‘ mich zum Mummenschanz da nicht bereit.
Als drehte sich zu schnell ein Karussell,
will mir dies Wechselspiel nun fast erscheinen.
Ein Innehalten an der schönen Stell
wär‘ wünschenswert, ein Augenblick im Reinen!
Doch schneller als der Kreislauf der Natur
bewegt sich wohl der Mensch auf seiner Spur.
© Ingrid Herta Drewing,2015
Nimm einen Morgen wie diesen!
Blauhimmel über dem Wald,
Nebelhauch, Tau netzt die Wiesen,
in Gold grüßt der Sonne Gestalt.
Lass deine Blicke weit schweifen
vom Berg hinab in das Tal,
dich ganz von Stille ergreifen;
fern sei nun Sorge und Qual!
Was dir groß, mächtig erschienen,
wirkt von hier oben so klein.
Alles darf letztlich nur dienen
einem lebendigen Sein.
© Ingrid Herta Drewing,2015
Es stiebt der Schnee, die Flocken wirbeln, fallen.
Der Winter schenkt nun reich mit voller Hand
die filigranen, kleinen Eiskristalle,
bezieht mit weichem, weißem Flaus das Land.
Er häkelt hier die zarten, weißen Spitzen
den Bäumen, Sträuchern auf das kahl‘ Geäst.
Im Sonnenschein wird alles strahlend blitzen,
wenn die Natur lädt ein zu Winters Fest.
Die Straßen sind jetzt glatt, die Autos krauchen,
und wer es kann, lässt seines lieber stehn,
bleibt mal zu Haus und lässt den Schornstein rauchen,
kann so beschaulich seinen Tag begehn.
Zwischen den Jahren einmal innehalten,
bevor wir wieder wuseln, quirlig walten.
© Ingrid Herta Drewing,2014
Leuchtend im Nebel,
die Autoschlangen im Stau,
Lichterketten, rot,
Die Kassen klingen.
Bepackt mit Taschen und Tüten
eilende Menschen.
Auf dem Weihnachtsmarkt
bei Glühwein ein kleiner Plausch
und innehalten.
© Ingrid Herta Drewing,2014
Die Tage im Nebel verstrickt,
und kalt die Nässe schleicht
aus Grauem, das nicht weicht;
Adventszeitlichter entrückt.
Zu Hause stört’s mich nimmer.
Hier wärmt ein Feuer; Licht
der Kerzen wohlig spricht
und Tannenduft im Zimmer.
Gemütliches Gestalten,
fern jeder Hektik, leise;
es lässt des Winters Weise
beschaulich innehalten.
Und Freude in der Stille
gewinnt nun ihren Raum,
da kein gestresster Wille
vergisst den Weihnachtstraum.
© Ingrid Herta Drewing,2013
Der Winter lässt die Stadt jetzt innehalten;
zum Wochenende kam er reingeschneit.
Nun trägt sie, still bereit, dies‘ weiße Kleid
und mag geraume Zeit als Braut hier walten.
Die Autos, aufgereiht,in Schnee gehüllt,
dort ruhen in den sonntagsstillen Straßen,
als ob ihre Besitzer sie vergaßen
und hätten ihren Tank nicht aufgefüllt.
Fast zeitlos wirkt dies‘ winterliche Bild.
Nur zarter Rauch sich in den Himmel kräuselt,
verstecktes Leben,das hier zaghaft säuselt,
in einer reinen,weißen Welt, so mild.
© Ingrid Herta Drewing