Septemberabend im Nerotal

Der Tag singt nun sein Abendlied,
lädt mild im Park sich Gäste ein,
verströmt, da Sonne sanft verglüht,
hier rosafarben zarten Schein.

Die Sonnenblumen, Weges Zier,
die dort von lieber Hand gesät,
sie stehen blühend schön Spalier,
wo schon die Wiese ward gemäht.

Sie grüßen jene kleine Brücke
aus Stein, die übern Schwarzbach führt,
an dessen Rand im Farbenglücke
der Ahorn leuchtend rot sie ziert.

Und in den Wipfeln hoher Bäume
spielt leise wispernd nun der Wind.
Bald werden späten Sommers Träume
hier unter Sternen ruhen lind.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,

Herbstspaziergang im Park

Es streift der Herbst durch sommermüde Fluren,
bemalt das Laub zu seinem Erntefest,
verweilt am Morgen bei den Sonnenuhren
zeitlos im Nebel, den er steigen lässt.

Jedoch am Mittag glänzen seine Bühnen!
Er schenkt der Landschaft, dieser kleinen Welt,
das Gold der Birken und den rätselkühnen
entflammten Wilden Wein, der so gefällt.

Da tanzt das Eichhörnchen im Sammelfieber,
Bucheckern, Eicheln, Nüsse sind am Platz.
Die Kinder, denen die Kastanien lieber,
sie hüten in der kleinen Hand den Schatz.

Und du im Park darfst diese Wunder schauen,
genießt die Farbenpracht, das klare Licht
und fühlst, dass noch im Abschied ein Vertrauen
von Neubeginn und Auferstehen spricht.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing, 2019

Zuversicht

Jetzt lässt der Lenz die Welt ergrünen,
und Baum um Baum zeigt seine Zier,
dies Leuchten über Wiesenbühnen
vertreibt des Nebels fahles Sühnen,
schenkt schön sich unsren Blicken hier.

Beglückt auch meine Seele, Sinne,
wenn ich verträumt im Park spazier‘.
Ich schaue, halte gerne inne
und ahne, dass ich neu beginne,
denn Hoffnung weist nun Wege mir.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Kühler Frühlingstag

Ein kalter Nordwind bläst, doch Sonne strahlt
und macht den Tag so hell, den Himmel blau.
Der Frühling leuchtend sich ins Land nun malt.
Ich atme auf, erblick’ die Blumenschau,
die in den Gärten und im Park erblüht.
Beschwingt geh’ ich, so leicht ist mein Gemüt.

Und mault auch wer und schimpft auf Kälte, Staat,
heut’ lass’ ich mir die Laune nicht vergrätzen,
genieße kleine Freuden, die, parat,
mir hier das große Glück recht gut ersetzen.
Lass’ zart mich leiten von des Frühlings Spur,
dem Blütenlächeln hier in Wald und Flur.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Vorfrühling

Vorbei des Winters grau Geleit!
Die Sonne strahlt, lässt Heiterkeit
nun blau den Himmel lupfen.

Wo Busch und Baum war’n eingeschneit,
glänzt es schon knospend, bald bereit,
die Blüten wach zu zupfen.

Dort, wo noch unlängst Eises Zeit
den Teich verschlossen, sieht zu zweit
man Enten schwimmen, hupfen.

Die Amsel singt und so verleiht,
ins neue Werden eingereiht,
sie Charme dem Nestbau-Rupfen.

Und Frühling ist nun nicht mehr weit;
die Wiese grüßt in grünem Kleid
mit bunten Krokus-Tupfen.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2019

Wintermorgen

Herr Winter kam heut zu Besuch,
klammheimlich über Nacht,
hat’s Schneekind mitgebracht,
das hier in weißes, weiches Tuch
gehüllt die Landschaft sacht.

Nun scheint die kleine Welt zu träumen;
als sei ein Wunsch erfüllt,
ruht alles still und mild.
Ein Zauber liegt auf Büschen, Bäumen
schenkt sich in sanftem Bild.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,
Wiesbaden, Winter 2017

Im winterlichen Park

Das Licht des Winters lässt in Weiß erglänzen
die fast in Frost erstarrte kleine Welt,
mag weich im Schnee die Landschaft hier kredenzen,
die unter Himmels Blau dem Blick gefällt.

Der kleine Teich, der unlängst, trüb, verwaist,
trug des verwelkten Laubes Blattgestalten,
verwischt die Spur von Wasser, Land, vereist,
zeigt so der Jahreszeit amphibisch‘ Walten.

Und Diamanten funkeln in den Kronen
der Bäume, die zuvor noch kahl, entstellt,
doch nun in ihrem Schneekleid traulich wohnen,
verzaubert wirken, Märchen zugesellt.

Ich stehe, schaue und genieß‘ dies schöne,
so selten hier erscheinend‘ Winterbild.
Mir ist, als ob sich etwas sanft versöhne,
Natur in Stille zeige rein und mild.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,2019

Wiesbaden, Nerotal 2017

Herbstlicht

Wenn die Blätter schweben, fallen,
zieht’s mich in den Park hinaus,
mag, bevor die Nebel wallen,
Herbstes Schönheit kosten aus.

Eine wahre Augenweide
schenken mir dort Busch und Baum,
wie natürliches Geschmeide
wirkt das Laub, ein goldner Traum.

Freudig seh‘ ich dieses Leuchten,
wenn das Licht in Wipfeln schwingt
und nach Tau und Regenfeuchtem
farbenfrohe Töne singt.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,23.11 2018,

Novembermittag im Nerotal

November schenkt uns doch noch Herbstes Träume,
wenn Sonne strahlt und macht, was kühl war, mild.
Der Eiche goldnes Laub ziert warm die Räume
des Parks, erglänzt im Teich als Spiegelbild.

Da will man kaum an nahen Winter denken,
obwohl der Morgen Raureif hält bereit,
denn Mittag mag uns dieses Leuchten schenken
ein Farbenspiel beglückt geraume Zeit.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,23.11 2018,

Novembermorgen im Nerotal

Der Tag erwacht, zeigt Raureif im Gelände,
den Frost und Nebel wirkten in der Nacht,
darf glitzern durch der Sonne Strahlenhände,
auch die Laterne ist nun Teil der Pracht.

Sie schenkt uns noch den Park als Augenweide;
der Blätter Farbenspiel erfreut den Blick,
und ich erschau‘ dies schimmernde Geschmeide
hier beim Spaziergang froh als Morgenglück.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing, 2018,

Wiesbaden, Nerotal