Nun träumen Nächte wieder unter Sternen,
und auch der junge Tag erwacht in Blau.
Ein später Sommer schickt sich an zu lernen,
denkt nicht daran, sich südwärts zu entfernen,
gefällt sich golden, grün, entsagt dem Grau.
Singt einmal noch das rote Lied der Rosen,
die duftend blühen und die Gärten zieren,
bevor die Zeit gehört den Herbstzeitlosen
und kühle Nebel oder Windes Tosen
sie herbstlich streifen und zum Welken führen.
Es darf jetzt vieles noch im Licht erstrahlen.
Zwar zogen jüngst schon alle Schwalben fort;
Doch scheint’s, als wolle dieser Sommer prahlen,
lässt Sonne munter Apfelbäckchen malen,
gebärdet sich zuweilen heiß vor Ort.
Wir finden’s herrlich, ohne Schwüle netter,
genießen froh hier des Septembers Wetter.
© Ingrid Herta Drewing,2016
September 7th, 2016 | Lebensfreude, Natur, Rosen, Spätsommer | Tags: Herbstsignale, Himmelblau. Herbst, Liebe, Rosen, Schwalben, Spätsommer, Sterne, Vergänglichkeit, Zugvögel | 0 Comments
Die Lieder der Hortensien sind verklungen,
und Blüten stehen bleich im Sonnenschein
in Vorgärten, als hab‘ sie wer gezwungen
hier in verblasstes Kittelschürzensein.
Wie vieles, was so prächtig, muss vergehen,
verlässt nach der Vollendung schönen Schein!
Wir ahnen es, das Leben lehrt Verstehen,
auch uns holt dieses Schicksal einmal ein.
Die Rosen schmücken Früchte, Hagebutten.
Ihr Leuchten rot noch im November strahlt,
wenn auf dem Friedhof wachsen Grabesputten
und Nebel löschen, was der Herbst bemalt.
Da bleibt die Hoffnung, dass auch unser Leben
sich neu durch unsre Kinder darf verweben.
© Ingrid Herta Drewing,2016
August 15th, 2016 | Farben, Flora, Leben, Nachdenkliches, Sommer, Sonette, Vergänglichkeit | Tags: Blühen, Herbst, Hortensien, Kinder, Reifen, Sommer, Vergänglichkeit, Welken | 0 Comments
Ich markiere im Kalender,
was mir nun will Freud‘ bereiten:
Lenz und Herbst, die Jahreszeiten.
Wie sich Vorlieben verändern!
Konnt‘ den Sommer kaum erwarten,
früher in der Jugendzeit,
um das Reisen dann zu starten:
Nur hinaus! Die Welt ist weit!
Heute schätze ich die milde
Frische,Frühlings,Herbstes Duft.
Sommers Glut und Winters Kälte,
rauben Schlaf nachts,tags mir Luft.
Ja, ich mag’s wohl temperiert,
gehe gern im Park spazieren,
von Gewittern unberührt,
abends in der Stadt flanieren.
Lieb im Lenz der Pflanzen Sprießen,
nach der fahlen Winterszeit
und im Herbst als Abschiedsgrüße
feurig‘ goldnes Blätterkleid.
Steh‘ jetzt selbst im Herbst des Lebens,
Winter wartet vor der Tür.
Meide drum, was scheint vergebens,
freu‘ mich an der Schönheit Zier.
© Ingrid Herta Drewing,2016
Juli 23rd, 2016 | Abschied, Alter, Besinnliches, Frühling, Herbst, Jahreszeiten, Jugend, Leben | Tags: Alter, Beschaulichkeit, Freude, Frühling, Herbst, Jugend, Lebensabend, Lebensfreude, Naturschönheit, Reisen, Tod, Vergänglichkeit, Verinnerlichen, Wesentliches | 0 Comments
Wenn ich bedenke, wie unendlich groß
die Welt, das All, so gänzlich alles ist,
erkenne ich, wie klein mein irdisch Los,
das sich an Nichtigkeiten täglich misst.
Und dennoch ist dies‘ eine kleine Leben
in sich etwas, das wirklich, wunderwahr,
auf diesem Erdenball hier mit zu schweben
im dunklen All und doch im Lichte klar.
Ein „Spiel der Zeit“, so nannten es die Alten,
dies‘ Menschenleben, das sich hier erfüllt
im Sinnen, Lieben,Walten und Gestalten,
ein helles Dasein, Fragen ungestillt.
Geschenk des Schöpfers, das auch ich gewann
und freudig, dankbar darf ich’s nehmen an.
© Ingrid Herta Drewing,
Juli 22nd, 2016 | Leben, Lebensfreude, Menschlichkeit, Natur, Schöpfung | Tags: Bedeutung des Menschen, Dasein, Individuum, Kosmos, Menschlichkeit, Vergänglichkeit | 0 Comments
Jetzt singt der Sommer seine Lieder.
Ein halbes Jahr ging schnell zu Ende,
und doch erwacht nach Sonnenwende
der Tag allmählich später wieder.
Wohl merken wir es kaum,denn Sonne
erstrahlt jetzt heiß, hält alles hell,
die Hitze nachts noch ist zur Stell.
Ein Bad im Mondlicht wird zur Wonne.
Die Erde dreht sich, unser Leben
bewegt sich mit in ihrem Lauf,
und dennoch achten wir darauf,
zu planen unser eignes Streben.
© Ingrid Herta Drewing,2016
Juni 22nd, 2016 | Erde, Erleben, Frühsommer, Leben, Licht, Menschen, Natur, Sommer, Sonne | Tags: Baden, Dunkelheit, Erde, Hitze, Jahreszeiten, Leben, Mensch, Nacht, Planen, Sommersonnenwende, Vergänglichkeit, Zeit | 0 Comments
Es tragen die alten Bäume
in ihrem zerfurchten Gesicht
vergangener Zeiten Träume
von weiten, hellen Räumen
und Tagen in goldenem Licht.
Der flirrenden Sommer Grünen,
das Herbstrot, dies’ Flammenmeer,
der Schnee auf Winterbühnen,
berauschendes Frühlingssühnen
dort irrlichtern noch umher.
Und manchmal hörst du es raunen,
dann flüstern die Wipfel leise:
“Vergiss deine Hast, die Launen,
erlerne wieder das Staunen,
wir werden den Weg dir weisen!“
© Ingrid Herta Drewing
Juni 17th, 2016 | Besinnliches, Flora, Heimat, Natur, Wald | Tags: Bäume, Frühling, Herbst, Innehalten, Jahrhunderte, Kreislauf des Lebens, Lebensfreude, Liebe, Mensch, Sehnsucht, Sommer, Träume, Vergangenheit, Vergänglichkeit, Winter | 0 Comments
Der Rose Schönheit
will ich im Bild bewahren,
vom Duft noch träumen.
© Ingrid Herta Drewing,2016
Mai 29th, 2016 | Besinnliches, Flora, Leben, Liebe, Rosen | Tags: Leben, Liebe, Rose, Schönheit, Vergänglichkeit | 0 Comments
Vereinzelt baumeln welke Blüten-Blätter
an kleinem Apfelrund, das wächst mit Macht,
dort wo noch unlängst hier bei Brautschau-Wetter
die Zweige zierte weiße, zarte Pracht.
So schnell verläuft dies‘ Blühen, Wachsen, Reifen
und auch Vergehen, eilt mit Jahres Zeit!
Es lehrt dich sehen, lässt dich wohl begreifen,
dass auch dein Leben findet dies‘ Geleit.
Ein stetes Wandeln zeigt sich da auf Erden.
Sogar den Stein erfasst’s, nicht nur das Leben.
Was heut‘ vergeht, weicht einem neuen Werden,
das zur Vollendung wiederum mag streben.
Und dennoch mischt sich Wehmut mir ins Bild,
wenn etwas Schönes endet, ist erfüllt.
© Ingrid Herta Drewing, 2016
Mai 13th, 2016 | Besinnliches, Flora, Frühling, Jahreszeiten, Kreislauf des Lebens, Leben, Licht, Liebe, Mai, Natur, Sonette, Tod, Vergänglichkeit, Wachstum | Tags: Apfelbaum, Blühen, Leben, Lebenskreislauf, Reifen, Stein, Veränderung, Vergänglichkeit, Wandeln | 0 Comments
Wir Menschen, Meister im Verdrängen,
hier leben auf dem Weltenrund,
als ob wir ewig Lieder sängen,
von Tod nichts wüssten, uns nicht zwängen
des Lebens Grenzen, letzte Stund‘.
Uns trägt die Phantasie, schenkt Flügel,
verleiht uns Freude, Lebensmut.
Zwar ahnen wir des Todes Hügel,
jedoch wir halten fest die Zügel
und lenken unser Dasein gut.
Und müssen wir das Leben lassen,
dereinst von dieser Erde gehn,
erkennen wir noch im Verblassen,
dass alles, was wir gerne fassen,
geliehen war – und doch so schön.
© Ingrid Herta Drewing
Januar 7th, 2016 | Besinnliches, Freude, Leben, Lebensfreude, Licht, Liebe, Menschlichkeit, Phantasie, Vanitas, Vergänglichkeit | Tags: Dasein, Freude, Leben, Lebenslust, leihgabe, Liebe, Tod, Verdrängen, Vergänglichkeit, Wehmut | 0 Comments
Wohin man auch blickt,
im Nebel verstrickt
die Landschaft,
die Bäume,
die Straßen!
Ein Teppich,geflickt,
zu Boden geschickt
die Blätter,
die tanzend vergaßen,
dass Farbrausch und Rot,
des Herbstes Gebot,
muss enden in Not
über Maßen,
im Welken und Tod.
© Ingrid Herta Drewing,2015
November 17th, 2015 | Flora, Landschaft, Leben, Natur, Spätherbst, Vergänglichkeit | Tags: Blätter, Herbst, Nebel, Vergänglichkeit | 0 Comments