Karfreitag

In des Karfreitags Stille,
den Leiden Christi nah,
erfährt mein schwacher Wille,
dass in des Glaubens Fülle
das Licht ist hell und klar.

Durch Jesu Liebe finden
den Weg wir und das Ziel.
Was alles uns mag binden
Ballast und Arbeitsschinden,
er schenkt uns Glück, Gefühl.

So können wir begegnen
dem Nächsten mit Geduld,
denn Gott lässt Liebe regnen
und wird uns gütig segnen,
vergibt uns unsre Schuld.

In seinen Vaterarmen
gewährt er uns den Schutz
und lehrt uns das Erbarmen,
zu helfen Schwachen, Armen,
zu sein ihr starker Trutz.

© Ingrid Herta Drewing

Christrose

Wir suchten sie,die Blume,
auf Schnee bedecktem Feld,
Christrose, dem zum Ruhme,
der alles hier erhält.

Der Sonne, Luft und Regen
zur Erde hat geschickt,
des Lebens sanften Segen
uns zeigt im Blütenglück.

Wir fanden und erschauten
das zarte Sterngesicht
in Eis und Schnee, das traute
Hoffnungs -und Lebenslicht.

© Ingrid Herta Drewing

Weißt du, wie viel…

Ein altes Lied aus Kindertagen
irrlichtert mir noch im Gemüt
und lässt auch heut’ naiv mich fragen,
wie wir beim Flor der Sterne wagen
zu sagen, wie die Welt erblüht’.

Unkundig leben wir im Wissen
und Glauben, dass im großen All
ein Gott uns liebt, der Mensch, sein Fall,
so einzigartig mit Gewissen,
erweckt ward nach dem ersten Knall.

Werd‘ schwindlig, denk‘ ich an Milliarden
der Sterne und der Galaxien,
an jene Kräfte, Energien,
die leuchtend dort im dunklen Garten
des Nicht-Nichts ihre Bahnen ziehen.

Doch weiß ich mich als Menschenkind
in meinem Glauben aufgehoben,
als Wesen, das im Gotteslobe
sich ortet, menschlich wieder find’t,
ein Funke, liebend, hier verwoben.

© Ingrid Herta Drewing

Die drei Weisen

Als sich der goldne Stern im Osten zeigte,
uns hell verkündend die Geburt des Herrn,
des Königs, den noch viele wähnten fern,
begann die Reise, da die Nacht sich neigte.

Recht mühsam und beschwerlich war der Weg.
Er führte uns durch raue Felsenklüfte.
Doch hörten wir ein Singen in den Lüften;
des Sternes Leuchten wies uns Brücke, Steg.

Und als in Bethlehem das Kind wir fanden,
dort in der Krippe, König ohne Thron,
war’n wir zunächst enttäuscht, bis wir verstanden:
Als Mensch geboren ist uns Gottes Sohn.

Wir sanken demütig auf unsre Knie
und hörten sie, die Friedensmelodie.

© Ingrid Herta Drewing

Gedanken zu Allerheiligen

Und nichts ist von Dauer, was wir erkiesen,
alles nimmt mit ohne Mitleid die Zeit,
die Wasser, die tosend zum Meere fließen,
die Pflanzen, die blühend und welkend sprießen.
Uns steht hier vieles nur sehr kurz bereit.

Sogar die Sterne, die himmlisch erglänzen,
sterben von Anbeginn in ihrem Licht,
tragen es dennoch so weit, uns  kredenzend,
weiten uns Menschen die irdischen Grenzen,
ein Himmel voll Hoffnung und Zuversicht.

Zuversicht wächst in vertrauendem Glauben,
dass  gütig uns, wenn unser Leben einst fällt,
der Herrgott in seiner Gnade erlaube,
die Seinen zu sein; fern dem Sternenstaube
geborgen in seiner Hand er uns  hält.

© Ingrid Herta Drewing

Erntedank-Gebet

Wir danken, Herr, für deine Gaben,

erwachsend aus der Erde Schoß,

denn alles  Leben, was wir haben,

wird nur aus deiner Güte groß.


Du lässt die Sonn ‚ am Himmel scheinen,

den Mond, die Sterne in der Nacht,

schenkst Regen uns, lässt Pflanzen  keimen

und  blühen, was uns glücklich macht.


Du gabst die Schöpfung uns zur Pflege,

nun bitten wir, gib uns die Kraft,

sie auch in deinem Sinn zu hegen,

nur das zu tun, was Frieden schafft.

© Ingrid Herta Drewing

Glaubensfrage (An G.B.)

Glaubst du ernsthaft, dass es nur die Leere gibt
und das Ich, gezeichnet, nur sein Leben schreibt,
dass uns wirklich niemand außer uns auch liebt
dass von uns einmal nur graue Asche bleibt?

So wie alle Sterne, die verglühen,
noch nach Jahren Licht ins All aussenden,
mögen wir in unserem Bemühen
unsre Tage leben und verschwenden?

Ist dies alles wirklich nur ein kurzes Spiel:
Leben, Liebe, Leiden, Nehmen, Geben,
wir unkundig, ohne Wissen, Weg und Ziel
tausendfach uns in der Welt verwebend?

Nein, ich glaube, dass uns Gottes Gnade, Geist
seinen Weg in Jesus Christus liebend weist.

Ingrid Herta Drewing

Heliotrop

Es leuchten weiß der Margeriten Sterne,
sie recken hoch hinaus ihr schön’ Gesicht
zum großen Stern, dort in des Weltalls Ferne,
und baden in der Wiese Sonnenlicht.

Wie zur Parade stehen Sonnenblumen,
in eine Richtung blickt ihr Strahlenhaupt
zu ihrer großen, goldnen, heißen Muhme.
Deshalb ist auch ihr Vorname erlaubt.

Das Heliotrope vieler Pflanzen, Blüten
begeistert stets mich, wenn ich es erschau.
Ein Hauch von sanftem, ewigem Behüten
liegt über Park, Wald, Wiese, Feld und Au.

Was mir als Mensch, den Wandel in der Sicht,
doch auch Verlässlichkeit des Seins verspricht.

Ingrid Herta Drewing

Karfreitag

In des Karfreitags Stille,
den Leiden Christi nah,
erfährt mein schwacher Wille,
dass in des Glaubens Fülle
das Licht ist hell und klar.

Durch Jesu Liebe finden
den Weg wir und das Ziel.
Was alles uns mag binden
Ballast und Arbeitsschinden,
er schenkt uns Glück, Gefühl.

So können wir begegnen
dem Nächsten mit Geduld,
denn Gott lässt Liebe regnen
und wird uns gütig segnen,
vergibt uns unsre Schuld.

In seinen Vaterarmen
gewährt er uns den Schutz.

Ingrid Herta Drewing

Frühlingsspur

Blauregen duftet, auch der Flieder
entfaltet Süße; früh am Tag
der Amsel zarte Liebeslieder
erklingen hell im Rosenhag.

Die Welt erblüht, weckt alle Sinne.
Im Wunderzauber der Natur
erleben wir ein neu’ Beginnen
und folgen Frühlings lichter Spur.

Wenn er uns, den wir froh erwarten,
nach Winters langer, kalter Nacht
dies Blütenmeer schenkt hier im Garten,
ja dann genießen wir die Pracht.

Erschauen dankbar alles Schöne,
was Gott uns hier im Frühling gibt.
Ein Hauch von himmlischem Verwöhnen
sagt zärtlich: Mensch, du wirst geliebt!

Ingrid Herta Drewing