Guter Rutsch!

Das gibt ’ne große Rutscherei!
Milliarden Menschen sind dabei
und wollen mit ins neue Jahr.

So mancher, dem ergraut das Haar,
fragt sich im Stillen: Wie soll’s gehen?
vor Bäumen wir den Wald nicht sehen
und ziehen hin als blöde Herde,
zerstören unsre Heimat, Erde,
kennen kein Warnschild, keinen Halt.
Noch immer herrscht brutal Gewalt,
zertrampelt zarte Pflänzchen hier.

Siegte Vernunft doch endlich, wir
sollten in Einsicht gütig starten
und auf den Frieden nicht nur warten!

© Ingrid Herta Drewing

Zwischen den Jahren

Das alte Jahr nimmt Abschied nun im Regen;
die letzten Tage tröpfeln so dahin.
Die milde Luft, der Frühlings-Weihnacht Segen,
belebt zwischen den Jahren deinen Sinn.

Du blickst zurück, beleuchtest, was gewesen
an Freud und Leid zu Haus‘ und in der Welt.
Noch immer ist von Hass und Krieg zu lesen
und Katastrophen, die wir selbst bestellt.

Du hoffst, dass sich doch jetzt im neuen Jahr
das, was uns schmerzt, zur Besserung bewege
in Liebe, Güte;Menschlichkeit auch klar
zu unser aller Wohl den Grundstein lege.

Auf dass der Mensch vernünftig, gütig lebe,
damit es hier auf Erden Frieden gebe.

© Ingrid Herta Drewing

Weihnachtszeit

Vom Turme hell klingen die Glocken,
und weiße Schleier so licht,
gewebt aus des Schnees zarten Flocken,
sie schenken der Erde schlicht
ein friedliches Unschuldskleid.

Weihnachten, freudvolle Zeit,
Die Sterne,die Kerzen erglänzen .
Warm werden Herzen und weit.
Es schwingen in lieblichen Tänzen
des Jubels Lieder, befreit.

© Ingrid Herta Drewing

Deutschland

Mein Land, das ich als Heimat tief empfinde,
ich liebe deine Vielfalt, die so schön:
die Berge, Hügel, Ebenen und Seen,
die klaren Flüsse, die zum Meere finden
durch Wälder, Felder, die in Blüte steh’n.

In deinen Dörfern, Städten, Metropolen
zeigst du Jahrtausend’ alt, doch jung Gesicht.
Aus deinen Häusern, Schlössern, Kirchen spricht
der Zauber der Geschichte, unverhohlen,
sehr oft voll Poesie wie ein Gedicht.

Europas Atem ist in dir zu spüren,
hier treffen Nord und Süd, Ost, Westen sich,
und vieler Völker Geist beseelte dich.
Auch heute noch lässt du dich rühren,
schenkst vielen hier der Hoffnung helles Licht.

Deine Kultur, sie zeigt dein wahres Leben,
sogar das kleinste Dorf pflegt den Gesang.
In deinen Kirchen braust der Orgel Klang.
Hier wird Bach, Mozart, Beethoven gegeben
und andrer Meister Werke klarer Klang.

Deine Museen, Bildergalerien
sie laden ein zu wahrem Augenschmaus,
ob Dürer, Macke, Klee, das Nolde-Haus,
Gemäldekunst, der Farben Harmonien,
gar vielen Künstlern gilt zu Recht Applaus.

Vor allem aber will ich loben, preisen
die Sprache, die der Dichtung Quelle ist,
ob Goethe, Schiller, Heine, nie vergisst
du deine Muttersprache, weit auch reisend,
weil sie der Seele Geistesnahrung ist.

© Ingrid Herta Drewing

Erntedank-Gebet II

Herr, Gott, wir danken dir für deine Güte,
für dieses Leben, das du täglich gibst,
der Erde Schönheit, ihre Wunder, Blüte
und Frucht, sichtbare Zeichen, wie du liebst.

Uns, die wir schwach, gewähr’ in deiner Gnade
die Kraft, im rechten Sinn dein Werk zu hegen,
damit wir achten hier des Lebens Pfade;
lass’ uns erkennen, wählen wahre Wege!

Stärk’ uns im Glauben, Demut uns begleite,
wo wir auf Erden herrschen und gestalten,
dass nicht die Gier, der Hochmut uns verleite,
hier deine Schöpfung tödlich zu verwalten!

Bewahren, was dein göttlich’ Wort uns hieß,
Mensch und Natur, dies’ irdisch’ Paradies.

© Ingrid Herta Drewing

Erdenglück

Ein lieber Blick, ein Blütenbild,
der Vögel Zwitschern in den Bäumen,
ein Tag, der sonnig, frühlingsmild,
schenkt dir ein kleines Glück, lässt träumen.

Von einer Welt, die wirklich gut
das Leben schätzt und, ihm gewogen,
verlässt den Weg des Wahns, der Wut,
wo viele Menschen bös’ betrogen.

Gemeinsam hier ein Paradies
in Frieden sorgsam zu gestalten,
wo keiner hungern muss, das hieß’
auch achtsam mit Natur zu walten.

Damit die wunderschöne Erde
hier Lebensquelle weiter bleibe,
den Menschen stets zur Heimat werde,
aus der kein Unheil sie vertreibe.

© Ingrid Herta Drewing

Sonntagmorgen im Frühling

Der Margeriten Sterngesichter
begrüßen mich am Morgen.
Die kleinen Sonnenblütenlichter
erblühen, hier geborgen.

Wenn alles rings umher noch ruht
in sanfter Morgenstille,
erscheint die Welt so friedlich, gut
in ihrer schönen Fülle.

Da sitzt sogar die Amsel schweigend
noch auf der Tanne Wipfel,
lauscht in den Tag, der, licht sich zeigend,
schaut über Berges Gipfel.

Und deine Seele, tief verwoben
im Atem der Natur,
fühlt sich gestärkt, ins Licht gehoben
auf ihres Lebens Spur.

© Ingrid Herta Drewing

Vorfrühlingsmorgen

Die Luft so seidenweich
und doch erfrischend, klar,
ein Tag, der Sorgen bar,
aus jenem sanften Reich
des Frühlings, der uns nah’.

Noch ist ’s ein zartes Regen.
Das Leben scheint gewillt,
aus stillem Erdenbild
sich grünend zu bewegen;
es keimt und knospet mild.

Der Ringeltaube Flehen,
das dunkel, kehlig klingt,
im Morgen zärtlich schwingt,
lässt uns schon träumend sehen,
was bald der Frühling bringt.

© Ingrid Herta Drewing

Weiße Nächte

Die Nächte tragen weiße Kleider,
und Mondlicht färbt sie silbern ein
inmitten heller Sterne Schein.
Ihr Schneegewand glänzt, ohne Neider
umhüllt ’s die Erde zärtlich, rein.

In solchen Nächten liegt ein Schweigen
fast gütig auf der lauten Welt,
die täglich lärmend jagt nach Geld.
Jedoch nun scheint ihr Friede eigen,
darf himmlisch träumen, sanft erhellt.

© Ingrid Herta Drewing

Friedenssehnsucht

Herbei gesehnt der Weihnachtsbotschaft Frieden;
noch immer fehlt er weithin in der Welt.
Gerechtigkeit und Güte sind hienieden
vonnöten, wo sich Bosheit, Härte hält.

Gemeinsam sollten wir Probleme lösen,
anstatt uns gar in Kriegen zu entzwei’n
und Hass bereits den Kindern einzuflößen.
Es möge die Vernunft der Mittler sein.

Damit uns Menschen hier auf dieser Erde
das Leben eine schöne Heimat ist;
wir hoffen, Zukunft sehen, und es werde
auch denen, die im Dunkel, helles Licht.

Gemeinsam hier ein Paradies gestalten,
wo alle Menschen menschlich sich verhalten.

© Ingrid Herta Drewing