Blick aus dem Fenster

von Ingrid Herta Drewing

Taschenbuch, 148 Seiten
ISBN: 9783754102923 / 11.99€
Blick aus dem Fenster,
im realen und übertragenen Sinn verstanden, lädt auf poetische Weise zu erweiterter Schau des Lebens ein
In vielfältigen Gedichtsformen lässt die Autorin die Impressionen des lyrischen Ichs aufscheinen.
Sowohl die Schönheit der Natur und ihre Vergänglichkeit als auch Facetten des menschlichen Lebens werden in den Blick gerückt.
Dabei wird auch die Erfahrung mit der Pandemie nicht ausgespart.
Dennoch ist dieses Buch von einer positiven Grundstimmung getragen und animiert zum Innehalten.
Farbfotografien ergänzen die Texte.

Wasser, lichte Metamorphosen, Gedichte


Dieses Taschenbuch ist gerade bei Epubli.de erschienen.
WASSER, LICHTE METAMORPHOSEN, lädt den Leser dazu ein, mit dem Lyrischen Ich dem Wasser, der Grundlage des Lebens, nachzuspüren.
Ihre Impressionen von Wasser und Landschaft im Lauf der Jahreszeiten lässt die Autorin in verschiedenen Gedichtformen aufscheinen.
Etliche farbige Fotografien ergänzen die sprachlichen Bilder.
Die verschiedenen Aggregatzustände der chemischen Verbindung Wasser rücken ebenso in den Blickpunkt wie die unterschiedlichen Bereiche der Gewässer.
Der Inhalt ist in sieben Kapitel gegliedert:
I WASSER
II QUELLE und BACH
III TEICH UND SEE
IV FLUSS UND STROM
V MEER
VI ALLE WETTER
VII KLIMAWANDEL

Ermunterung

Es schreibt der Regen an die Fensterscheiben
ein traurig Lied, das grau den Tag besingt.
Da schätzt du Wärme, willst zu Hause bleiben,
wo im Kamin das Feuer züngelnd schwingt.

Jedoch es ruft die Pflicht, du musst hinaus,
mag auch das Wetter noch so grässlich dräuen.
Doch nach getaner Arbeit, dann zu Haus,
darfst du dich auf den Feierabend freuen.

Ein gutes Buch, ein Plausch mit deinen Lieben
dir geben, was du brauchst, Geborgenheit.
Ja, während draußen Stürme tosen, stieben,
schätzt du in deinem Heim Gemütlichkeit.

Und wohlig warm ist deine kleine Welt,
solange sie kein Unheil dir verprellt.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Lesen

Ein blauer Tag, ein gutes Buch, die Seiten
erzählen dir von Leben; Poesie
lässt sorgsam, zärtlich ineinander gleiten,
was sonst getrennt, ein Lächeln, Phantasie.

Da wird aus Abenteuern Offenbarung
und was verschlossen schien, sich öffnet weit,
gewährt dem regen Geist nun neue Nahrung,
schenkt warmes Licht, zeigt Zeit in hellem Kleid.

So viele Wege, die du einst beschritten,
sind jetzt befreit von Staub, und goldner Glanz
hier adelt das, was du in Not erlitten,
als schlösse blühend sich ein Lebenskranz.

Beglückt erkennst du, was verworren war,
erscheint lebendig wieder, wird dir klar.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing

Lesen

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Ein blauer Tag, ein gutes Buch, die Seiten
erzählen dir von Leben; Poesie
lässt sorgsam, zärtlich ineinander gleiten,
was sonst getrennt, ein Lächeln, Phantasie.

Da wird aus Abenteuern Offenbarung
und was verschlossen schien, sich öffnet weit,
gewährt dem regen Geist nun neue Nahrung,
schenkt warmes Licht, zeigt Zeit in hellem Kleid.

So viele Wege, die du einst beschritten,
sind jetzt befreit von Staub, und goldner Glanz
hier adelt das, was du in Not erlitten,
als schlösse blühend sich ein Lebenskranz.

Beglückt erkennst du, was verworren war,
erscheint lebendig wieder, wird dir klar.

© Foto u.Text / Ingrid Herta Drewing,2017

Novemberabend

Die Nebel tanzen und schweben,
diffus der Laterne Schein;
die grauen Schleier, sie weben
im Abenddunkel das Leben
kühl in die Feuchte ein.

Konturlos wirken Gestalten,
sie sehen gespenstig aus.
Im Warmen sich aufzuhalten,
anstatt zu spazieren im Kalten,
eilt man zielstrebig nach Haus.

Beschaulich den Tag nun beenden,
ein Buch zu lesen, Musik
zu hören und auszublenden
des Alltags sorgendes Senden,
vergessen kurz Elend und Krieg.

© Ingrid Herta Drewing, 2014

Schönes Blatt

Hier in meinen stillen Morgen
schwebte sanft dies‘ Amberblatt,
das vor kurzem noch geborgen
dort am Baum gebaumelt hat.

Unbändig mit seinen Schwestern
konnt‘ es hoch in Lüfte steigen,
als der Wirbelwind sie gestern
wild geholt in seinen Reigen.

Kurz war er, der Tanz des Blattes,
blieb im Hof bald reglos liegen,
doch ein leichter Wind heut‘ hat es,
goldenrot, gelockt zu fliegen.

Sorgsam will ich es bewahren,
ihm dies Farbgesicht erhalten
in dem dicken Buch; nach Jahren
wird’s beim Anblick Freud‘ entfalten.

© Ingrid Herta Drewing,2013

Täuschung

Es liest der Wind in meinem Buche,
gar stürmisch blättert er darin,
als ob er was Bestimmtes suche,
begierig auf der Worte Sinn.

Wie sehr trügt erster Augenschein!
Es wollte der Geselle nur
dies fein Gedichtebüchelein
zerfleddern.Lesen, nicht die Spur!

Wo rohe Kräfte sinnlos walten…,
das sagte Meister Schiller schon,
von Poesie sie gar nichts halten,
auch nichts von bildlichem Gestalten,
zerstörend eilen sie davon.

© Ingrid Herta Drewing