Denglisch

Das Marketing, meist überschwenglich,
preist an Produkte, macht bekannt,
versteigt sich häufig auch in Denglisch,
was englisch klingt, wirkt interessant.

Da lernt manch Engländer das Staunen,
wie seine Sprache wird erfasst.
Die Wörter häufig englisch raunen,
kein Inhalt, der zum Wortschatz passt.

Sein mobilephone heißt bei uns Handy;
das klingt so handlich, wie es ist.
Jedoch nicht immer wird, was trendy,
so gut kreiert, ist halt nur Mist.

Ein Kaufhaus preist an im Prospekt
für Frauen Taschen, Bodybag.
Ein Modehit sei’s, mehr wohl Schreck:
Nur wer verstorben, darin steckt.

Die Wörter wandern mit den Waren,
das war schon so zur Römerzeit.
Dass Straßen „via strata“ waren,
stört keinen heute weit und breit.

Ja unsre Sprache ist lebendig
und richtet sich nach unsrem Leben,
ist Heimat auch; und nicht zu wendig
sollt man da Müll mit ihr verweben.

Die Wörter, die wir uns entlehnen,
sie sollten klar semantisch sein.
Jedoch die falschen Anglizismen
sind Hülsen, dienen nur zum Schein.

Wo eigne Sprache steht im Wort,
da ist sie sinnvoll zu verwenden,
Ausstattung, statt Equipment!Dort
sollt‘ unsre Sprach-Kultur nicht enden.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Sprachverirrung

Bei dem Wort höchlichst, Junge, Junge,
hab‘ ich ’nen Knoten in der Zunge,
ein Wort, das schon als Zungenbrecher
mich leimt als Muttersprachensprecher.

Jedoch viel schlimmer find‘ ich Denglisch,
was durch die Werbung so verfänglich
uns heute unsre Sprach‘ verschandelt,
sie in ein Kauderwelsch verwandelt,

so dass sie fast zur Fremdsprach‘ wird,
in die ein Ungeist sich verirrt.
Lernt man mit Sprache doch Kultur.
Ich frag‘ mich:“ Wo bleibt unsre nur?“

© Ingrid Herta Drewing