Neuordnung

Die Last der Jahre stapelt sich in Schränken,
auch die Regale nehmen nichts mehr auf.
Nun wird es Zeit, die Habe zu verschenken,
nichts zu erübrigen für neuen Kauf.

Dem Nachkriegskind fällt’s schwer, sich da zu trennen,
weiß es doch noch, wie kostbar alles war:
die ersten Bücher, die es durft‘ sein eigen nennen,
die ihm die Welt erschlossen, hell und klar.

Doch vieles, was man hat, wird zum Ballast.
Drum gilt es nun, sich tunlichst zu befreien,
sich neu zu ordnen ohne Stress und Hast,
dem Leben neuen Glanz im Licht verleihen.

Auf dass man vorwärts gehe unbeschwert
und schaue auf des Lebens wahren Wert.

© Ingrid Herta Drewing,2015
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Ballast

So vieles, was du angehäuft im Leben,
erweist sich später doch nur als Ballast,
den du dir selbst zu hüten aufgegeben,
dieweil der Hoffnung eigentliches Streben
nicht leuchten kann, erstickt, verblasst.

Unzählige Erinnerungen hängen
an jedem Ding und binden, wohl verborgen,
dich an Verlorenes, Gefühle, Zwänge,
entwickeln schleichend sich zur Enge,
beschäftigen dein mühevolles Sorgen.

Jedoch zum Atmen brauchst du freien Raum.
Der Blick nach vorn erfordert freie Sicht.
Die Zukunft soll dir malen deinen Traum,
im Wipfel wohnend dort im Lebensbaum,
du findest im Vergangenen sie nicht.

Wag neue Schritte, sei darin beständig!
Dies’ “Stirb und Werde“ macht dich erst lebendig.

Ingrid Herta Drewing