Karfreitag 2020

Karfreitag-Morgen, auf dem Dach der Gaube
thront eine Amsel in der Sonne, schweigt;
sie, die doch sonst zu schönem Singen neigt.
Nur noch das Gurren einer Ringeltaube
gleich einem Sehnsuchtsruf zum Himmel steigt.

Und auch der Menschen froh geschäftig‘ Treiben,
das werktags munter in den Straßen schwingt,
verstummt; nur dort vom Dom ein Läuten klingt,
obwohl heut‘ die Gemeinde fern muss bleiben,
weil sie Corona noch zu Vorsicht zwingt.

Es scheinen nun die Oster-Feiertage
durch diese Pandemie hier fast vergällt,
denn die Gefahr reist tödlich um die Welt.
Doch virtuell kommt Gottesdienst in Frage,
wird bei YouTube uns schön bereit gestellt.

Wir dürfen Gott in Demut darum bitten,
dass er uns Rat gibt, was vom Bann befreit,
erneut uns schenkt des Lebens Leichtigkeit,
damit gemeinsam wir in richt’gen Schritten
mit Zuversicht jetzt meistern diese Zeit.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Corona

Ein kleiner Virus
bekriegt „der Schöpfung Krone“,
Der Mensch, fast machtlos.

© Ingrid Herta Drewing,

In Quarantäne auf der Insel

Pneumokokken lauernd hocken,
Covid -19 im Konzert;
alles Leben kommt ins Stocken,
man wird ein-und ausgesperrt.

Trekkingtour wird obsolet.
Jan bleibt brav auf Helgoland,
Vom Balkon, wo er jetzt steht,
blickt er auf die rote Kant.

© Ingrid Herta Drewing

Die verhinderte Tour

(Zu Wallis Wortvorgabe in der Facebookgruppe ARME POETEN:
Pneumokokken, Konzert,Trekkingtour, Balkon, Helgoland)

Für die geplante Trekkingtour
hat Jan sich schnell noch impfen lassen,
damit die Pneumokokken pur
nicht sollten seine Lunge fassen.

Doch ward die Ausreise gesperrt,
es spielten nun Corona-Viren
ihr epidemisches Konzert,
viel Menschen flugs zu infizieren.

Statt bei den Dänen Legoland
zu sehen, bleibt nun Hinnerks Sohn
zu Haus auf Insel Helgoland
und blickt auf ’s Meer dort vom Balkon.

© Ingrid Herta Drewing,23.03.20

Ermunterung

Wer wird denn faul im Lenz noch lenzen?
Vergiss die Frühjahrsmüdigkeit!
Die Sonne strahlt, der Tag darf glänzen,
den Himmel lichthell uns kredenzen,
und hier im Tal grünt’s weit und breit.

Nimmt auch Corona uns gefangen,
im Park allein bei frischer Luft
verlässt dich Grübeln, furchtsam Bangen,
hier wird es nicht zu dir gelangen,
statt Husten, Niesen, ist hier Duft.

Die Amsel singt, und Blumen sprießen,
so sei auch du dazu bereit,
des Frühlings Leuchten zu begrüßen,
erneut dies’ Leben zu erschließen!
Komm, schwing dich auf, trotz trüber Zeit!

© Foto u. Text : Ingrid Herta Drewing,