Frühlings-Sehnen

Würd’ sich doch das Wetter wenden!
Blauer Himmel, linde Luft,
und Vorfrühlings Boten senden
lieblich ersten Blütenduft!
Zöge Winter, kalt und bleich
sich zurück ins Nordpol-Reich!

Wichen bald die grauen Tage,
Nässe, Nebel dann passé,
auch des Frostes kalte Plage
endlich schnell von hinnen geh’!
Muntrer Vögel helle Lieder
klängen in der Frühe wieder!

Käme mit dem Frühling Friede,
dass vergingen Leid und Krieg!
Leben, Freiheit, Liebe, Güte
brächten einen wahren Sieg.
Menschlichkeit, die uns gefällt
schenke Glück der ganzen Welt!

© Text: Ingrid Herta Drewing

Foto : Ingmar Drewing

WUNSCH

Möge sich endlich wenden,
was uns die Seele verschneit,
Kälte und Winter enden,
Krieg, der nur Tod kennt und Leid.

Möge ein neues Tagen
bald bringen Leben und Licht!
Frieden herrsche, das Klagen,
es weiche der Zuversicht!

Mögen Menschen die Erde
hüten gemeinsam als Schatz,
damit sie allen werde
Zuhause und Lebensplatz!

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Nachtgedanken

Die Menschheit mehrt die eig’ne Not.
Als sei das Leben nicht bedroht
von Unwägbarem und Naturgewalten,
übt sie noch immer sich in falschem Schalten,
missachtet Einsicht und Gebot,
lässt sich durch Terror, Macht, Despoten spalten.

Milliarden Menschen nur ein Pfand,
als seien Sachen sie und Tand,
auf diese Welt gebracht, sich zu verdingen,
obwohl sie schaffend alles doch durchdringen,
mit Wirken, Wissen wohl im Land
die Grundlagen des Lebens hier erbringen?

Da wäre es doch endlich Zeit,
zu wehren Mensch gemachtem Leid,
dem Elend und den Kriegen zu entrinnen,
vernünftig hier auf Erden zu beginnen,
friedfertig leben weit und breit,
mit Seele, Herz, Verstand und allen Sinnen!

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing,

Dichten im Krieg

Dies Spiel mit Worten, Bildern, Reimen, Klängen,
ein zaghaftes Beginnen ohne Zwang,
obwohl der innren Stimme sanftes Drängen
schon hell in deinem Dichterherzen schwang,
schien zu verstummen, hüllte sich in Schweigen.

Das Grauen, das entblößt sein Angesicht
in diesem kriegerischen Todes-Reigen,
ließ dich entsetzen, sprengte das Gedicht.

Und sprachlos vor den Gräbern, den Ruinen,
Zerstörungs-Zeugen der Aggressor-Tat,
stehst du erstarrt, vermagst kaum noch zu dienen
der Poesie und ihrem schönen Pfad.
Bis deine Klage laut nach Frieden schreit,
einfordernd jenen Weg der Menschlichkeit.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing

Sommermorgen-Idyll 2022, 2. Variante

Ein Sommertag nun mild anbricht.
Es schnäbeln Täuberich und Taube;
sie sitzen auf dem Dach der Gaube
so traut im goldnen Sonnenlicht.

Derweil die Amsel, selbstvergessen,
beginnt ihr lieblich Morgen-Lied.
Wie kunstvoll ihr Gesang erblüht,
als könne sie ’s beherzt ermessen.

Ich weile in der grünen Laube
auf dem Balkon, stärk‘ mich mit Tee,
als dies‘ Idyll ich vor mir seh‘,
und es erwacht mein Friedensglaube.

Beschaulich lässt mich innehalten,
was hier Natur im Licht uns schenkt;
ich hoffe, jene Macht wird walten,
die alles hin zum Guten lenkt.

© Text u.Bild: Ingrid Herta Drewing,

Erster April

„Oh ja, ich wünschte mir“,
so sagt’s mein müdes Herz,
„dass Kriege, Hass und Tod,
dass Elend, Leid und Not,
wie alles Unrecht hier,
wär’ nur ein schlechter Scherz!

Kein Hungertod, der fällt
die Menschen vor der Zeit!
Denn Hände gütig geben,
im Lichte weben Leben.
Es siege Menschlichkeit!”

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Umkehr

Es ist höchste Zeit, zu beenden
Zerstörung, Krieg, Leid und Tod;
die Eskalationen zu wenden,
kein Menschenkind leide mehr Not.

Anstatt aufzurüsten mit Waffen,
wo einer den andern bedroht,
gilt es nun gemeinsam zu schaffen,
was Leben hier hält fest im Lot.

Vernunft wehre gierigem Raffen!
Die Güte sei menschlich‘ Gebot,
vereint dann auf Erden zu schaffen
für alle das tägliche Brot!

© Text: Ingrid Herta Drewing

Foto: Ingmar Drewing

Friedensweg

Die Falken schlagen mit den Flügeln
und strecken schon die Krallen aus.
Im Lobby-Sinn die Welt zu zügeln,
die Friedenstauben platt zu bügeln,
so lauern sie schon hoch im Haus.

Dem heißt es, wirksam nun zu wehren,
sich einzusetzen für den Frieden,
nicht alte Formeln nur beschwören,
auch auf den Text der Gegner hören,
die hochmütig man hat gemieden.

Es lässt sich Frieden nicht erkaufen
mit blinder Wut und Kriegsgeschrei.
Sich selbstgerecht am Wort besaufen,
riskieren Todes Feuertaufen,
das geht an Menschlichkeit vorbei!

© Text :Ingrid Herta Drewing, 2014
Foto: Pixabay

Morgengebet

Wir danken, Vater, für das Tagen
nach langer Nacht und tiefer Schuld.
Verleih uns Mut, nicht zu verzagen,
beschütze uns vor Ungeduld,
hier vorschnell, schädlich, falsch zu handeln,
der Schöpfung Schönheit zu verschandeln!

Herr, der du uns in deiner Güte
dies irdisch‘ Paradies geschenkt,
der Pflanzen Grünen, ihre Blüte,
die hin zu Frucht und Reife lenkt,
gib uns auch Kraft, auf weisen Wegen
in deinem Sinn dies Gut zu hegen!

Wir bitten dich um wahren Frieden,
die Güte und den wachen Blick,
einander helfend zu behüten,
fern sei uns Hass und Kriegsgeschick!
Lass uns, was heilen hilft, erkennen
und Leben, Lieben nicht mehr trennen!

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Weihnachtsmarkt

Nun schwindet endlich der Nebel! Die Lüfte,
sonnendurchwirkt, hell erstrahlen in Blau.
Hier auf dem Weihnachtsmarkt locken uns Düfte,
Tannenbaum, Krippe und Sternlilien-Schau.

Ein Karussell, sehr nostalgisch, dreht Kreise.
Pferdchen und Kutsche bewegen sich mit.
Die Kinder wagen begeistert die Reise,
und Glocken-Klänge begleiten den Ritt.

Erwachsene gerne auch hier verweilen,
bewundern Kunsthandwerks Waren am Stand.
Zur Weihnacht will schenkend man Freude teilen,
ist froh, wenn sich da das Passende fand.

Besucher sich treffen zum munteren Plausch,
an Glühweinbuden die Menschentrauben.
Der gewürzte Wein wärmt, erzeugt keinen Rausch;
da darf sich jeder sein Tässchen erlauben.

Rostrot dort am Markt sich der Dom hoch erhebt,
ein Raum zu besinnlicher Stunde,
lädt ein zur Adventszeit; der Glaube, er lebt,
schenkt Freude und Frieden im Bunde.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing,

Wiesbaden, Marktkirche