Schönes Winterbild
Noch lesen wir des Winters Spuren,
in Nächten manchmal bitterkalt.
Der Raureif liegt auf Wiesen, Wald,
und Schlaf beherrscht die Sonnenuhren;
der Nebel löscht des Tags Gestalt.
Doch wenn einmal die Sonne scheint,
dann lädt ein Lächeln ein, zu träumen,
und silbern flüstert ’s in den Bäumen,
den Büschen, filigran; man meint,
weit weg zu sein von grauen Räumen.
Als lägen Sterne, Diamanten
auf Halmen, Zweigen; helles Licht,
ein himmlisch’ Blau von Hoffnung spricht.
Dies’ Winterbild, das wohlbekannte,
entlohnt für Trübsal und Verzicht.
© Ingrid Herta Drewing