Sommerabend

Die Sonne sinkt, des Abends Stille
träumt sanft; die Boote ruh’n im Hafen,
wo tags geschäftig wirkt manch‘ Wille,
erglänzt der Fluss in goldner Fülle,
bevor die Nacht lädt ein zu schlafen.

Das Bild verspricht dem Blick hier Frieden,
geborgen scheint sie, unsre Welt,
und in der Schönheit, die beschieden,
erkennen wir, dass uns hienieden
Natur dies kleine Glück bestellt.

© Foto u. Text : Ingrid Herta Drewing

Milder Abend am Rhein

Die Sonne sinkt, schenkt Abendrot dem Hafen,
wo viele Boote wohl geborgen liegen.
Es träumt im warmen Abendschein der Rhein,
lädt am Gestade zum Verweilen ein,
als wollt‘ ein Lächeln alle Last besiegen.

Die Schiffe, die wir tags antrafen, schlafen,
am Himmel nur noch Silbervögel fliegen.
Der Wirt kredenzt uns einen Riesling fein,
in unsren Gläsern funkelt golden Wein,
dieweil im Fluss sich sanft die Wellen wiegen.

© Ingrid Herta Drewing

Sommerabend

Und es vermag das Abendrot
den Abschied zu versüßen.
Vertäut im Hafen liegt das Boot,
ein letztes Wellengrüßen.

Was morgens wach und taufrisch schien,
im Mittag durfte walten,
sieht jetzt die langen Schatten ziehn,
frühnächtliche Gestalten.

Des Tages warmes Sonnenlied
klingt dunkel aus, und leise
nun Venus silberhell erblüht.
Die Nacht singt ihre Weise.

© Ingrid Herta Drewing,2014