Wetter-Katastrophe

Im milden Schein der Sommerabend-Sonne
sitzt auf dem Dach ein Ringeltauben-Paar,
genießt gemeinsam jetzt der Wärme Wonne,
nachdem der Tag kühl, regenreich hier war.

Es zeigt Natur nun sommerliche Milde,
jedoch in Deutschlands Süden herrscht noch Not:
Durch Straßen toben Wasser-Ströme, wilde,
und Menschen,Tiere sind von Flut bedroht.

Solch Katastrophen-Wetter wir beklagen,
zu häufig herrscht es weithin in der Welt,
dann ist’s um Existenzen schlecht bestellt.

Der Klimawandel sei es, so das Sagen,
weil sich ein Teil der Menschheit falsch verhält
und so das Leben aller gar vergällt.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Albtraum

Als mir die Silben aus den Worten fielen,
stand ich, fast starr, still, stumm und staunend da,
verstrickt im Wirrwarr allerlei Gefühle,
empfindend, dieses Unheil kam mir nah.

Es halfen keine honigsüßen Phrasen.
Die Wahrheit unverborgen, nackt und bloß,
nun zeigte sich in allen ihren Phasen.
Das Böse kroch da aus des Drachen Schoß.

Nach Drachentöter Georg riefen sie.
Doch der, gefeiert, war nicht bei dem Tross.
Und als das Untier Schwefel, Feuer spie,
war er schon fern, ritt arglos hoch zu Ross.

Die Erde bebte, und ein Ascheregen
fiel aus der Wolke, die die Sonne fraß.
Im Grau erstickten Menschen, Stadt und Wege.
Der Feuertod die Beute nicht vergaß.

Ich konnt‘ zu Schiff dem Wüten dort entgehen
und wachte auf aus diesem dunklen Traum,
in dem ich mich so hilflos hab‘ gesehen,
verloren fast an des Vulkanes Saum.

© Ingrid Herta Drewing,2014