Im Buchenwald

Ein Flüstern und ein Raunen hier im Wald!
Da zeigt sich Leben unter welkem Laub,
den Blättern, die der Herbstwind kühn geraubt;
von Frost und Schnee verwirkt ist die Gestalt.

Doch kleine Buchen regen sich im Keim
und stoßen durch das braune, welke Dach.
Des Keimes grünes Blatt verlässt das Heim,
die Ecker, wo es lang geschlummert hat.

Und überall drängt Grünes nun zum Licht,
bedeckt hier hoffnungsfroh die karge Erde,
als habe wer ihm zugeflüstert:“ Werde!“
mit einer Stimme voller Zuversicht.

Ich stehe andächtig, erschau die Spur
des Lebens, Wunder Gottes, die Natur.

© Ingrid Herta Drewing

Winterinterim

Der Winter macht sich jetzt wohl rar.
Wie wunderbar, er lässt uns warten!
Im Garten, wo der Herbst jüngst war,
beginnt der Frühling durchzustarten.

Narzissen sich schon grünend recken,
aus den Verstecken in die Höh’.
Wohin ich seh’, kann ich entdecken:
Die Winterzeit ist hier passé.

© Ingrid Herta Drewing