Schattenspiel

Es spielt der Wind mit Blättern, Zweigen
der alten Esche vor dem Haus,
und Sonnenstrahlen Schatten zeigen
die sich abwechselnd heben, neigen.
Ein muntres Spiel wird so daraus.

Im Zimmer tanzt es auf den Wänden.
Wo sonst nur mattes Gelb besticht,
ein Reigen, der mit Blätterhänden,
so lieblich, sanft, er mag nicht enden,
erblüht hier durch der Sonne Licht.

Und auf den Zweigen, eine Meise,
sie übernimmt den Solopart,
hüpft zierlich wie es ihre Weise
von Ast zu Ästchen, putzt dann leise
sich ihr Gefieder rein und zart.

© Ingrid Herta Drewing

Schattenspiel

Es spielt der Wind mit Blättern, Zweigen
der alten Esche vor dem Haus,
und Sonnenstrahlen Schatten zeigen
die sich abwechselnd heben, neigen.
Ein muntres Spiel wird so daraus.

Im Zimmer tanzt es auf den Wänden.
Wo sonst nur mattes Gelb besticht,
ein Reigen, der mit Blätterhänden,
so lieblich, sanft, er mag nicht enden
erblüht hier durch der Sonne Licht.

Und auf den Zweigen, eine Meise,
sie übernimmt den Solopart,
hüpft zierlich wie es ihre Weise,
von Ast zu Ästchen, putzt dann leise
sich ihr Gefieder rein und zart.

© Ingrid Herta Drewing, 2018

Frühherbst-Impressionen

Der Frühherbst mag uns gülden jetzt beschenken,
und Bäume lohen auf in Feuer-Pracht,
wenn auch viel Vögel nun nach Süden lenken,
vor Nebel fliehen, meiden Frost und Nacht.

Getreu die Amseln, Finken, Krähen, Meisen;
sie bleiben, halten Herbst und Winter aus.
Nicht wollen sie wie Schwalben weit verreisen,
sie finden Futter nah des Menschen Haus.

Am blauen Himmel tanzen bunte Drachen
an langen Schnüren hoch im Wind, gewandt;
und auf dem Feld erschallt der Kinder Lachen.
Sie führen sie geschickt mit leichter Hand.

Die Vogelscheuche döst am Rain daneben,
hat lange Zeit der Halme Frucht bewacht.
Wer jetzt noch Körner findet, darf sie heben,
denn längst schon ward die Ernte eingebracht.

Am Berg dort wartet wohl das Traubenlesen;
noch fängt der Riesling Sonnen-Süße ein,
dann keltern Winzer sein vollmundig Wesen,
den edlen, weltbekannten weißen Wein.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Vor dem Schweigen

Bevor dies‘ gräuliche Vermummen
des Nebeldickichts Kreise zieht,
sogar die Krähe krächzend flieht,
mögen die Bienen emsig summen,
Hirschkäfer kommen, zärtlich brummen;
am Morgen freche Elstern keckern,
die Amseln hier laut zeternd meckern,
und fröhliche Gezwitscher-Weisen
im Herbstbaum schenken uns die Meisen!
Mit ihrem munt’rem Lebenslied
erfreuen sie uns Seel‘, Gemüt,
verhüten trauriges Verstummen.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Winters Rückkehr IV

Noch kreisen zarter Flöckchen Tänze
hier in der klaren Winterluft,
wo Sonnenschein mit hellem Glänzen
das Leben in den Morgen ruft.

Am Futterhäuschen stieben Meisen,
auch Amseln sind hier gern zu Gast,
nun da der Winter heimlich leise
zog seine Fahne auf am Mast.

In Schnee hat alles er gehüllt;
sogar der Hahn der Kirchturmspitze
darf hier in weißem Winterbild
vereist im Sonnenlicht erblitzen.

Die kleine Welt blickt still, betroffen,
sie träumte doch vom Frühling schon,
jetzt muss sie wohl noch weiter hoffen
auf Blütenglück und grünen Lohn.

© Ingrid Herta Drewing

Vorfrühlingswald

Im Wäldchen regt es sich,ein Rascheln,Knistern;
durch trockne Blätter huscht die Rötelmaus.
Und ich bemerk‘ des Frühlings sanftes Flüstern:
ein Knospen, Sprießen im Busch-Bäumehaus.

Die Buschwindröschen, die vom Schlaf erwacht,
nun zeigen hier ihr zartes Sterngesicht,
die Buchen säumend, sonnenhell entfacht,
ein Blütenteppich, leuchtend weiß im Licht.

An seiner Schmiede werkelt flink der Specht;
sein Trommeln laut im Walde widerhallt.
Der Amsel, Meise Lied,Gesang, der echt,
verspricht uns, dass der Lenz hier bleibe bald.

Des Frühlings Boten die Signale senden,
und ich weiß wohl, dass vieles sich wird wenden.

© Ingrid Herta Drewing