WILHELM BUSCH
„Wer in Dorf oder Stadt“
Wilhelm Busch gelesen hat,
schon als Kind, und das mit Freuden,
mag auch seine Bilder leiden.
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Liebt die Max und Moritz Fratzen,
die, vom Ulk ganz hingerissen,
dort auf Onkels Bett-Matratzen
Käfer setzen in die Kissen.
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Maikäfer, die kritze, kratze
krabbeln nachts von ihrem Platze,
kommen kitzelnd also dann
dort auf Fritzens Nase an.
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Weise Wilhelm Busch beglückt,
mit Humor und Witz bestückt
zeigt er zeichnend unverhohlen
hier der Menschen Kapriolen.
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Er enthüllt manch Frömmelei,
zeigt Unheiliges dabei,
Heuchelei, den Schirm als Waffe,
Mensch als aufgemotzter Affe.
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Aber auch mit leisen Tönen
mag der Dichter uns versöhnen.
Wenn ’s um seine Dichtkunst geht,
wirkt der Balduin verdreht.
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Ehejoch, Familienleben,
Existenznot hemmen’s Streben
nach des Musensohnes Kunst.
Tragisch wird sein Werk verhunzt.
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Auf den BUSCH kann man nicht kloppen,
seine Kunst ist kaum zu toppen.
© Ingrid Herta Drewing