Abendstimmung

Errötend sinkt die Sonne, schenkt der Erde,
erglühend, einen letzten lieben Blick,
um dann, am Horizont nun schwächer werdend,
den Abendstern zu grüßen, der zurück.

Bald naht die blaue Nacht auf sanften Schwingen
und breitet ihren Sternenmantel aus.
Es darf der Mond sein Silbersolo singen
und langsam wandern über Wald und Haus.

Dann träumen Stadt und Land, der See, die Wiesen
und ruhen von des Tages Hitze aus.
Nur noch das Flüsschen flüstert, es muss fließen,
ist auf dem weiten Weg zum Meer hinaus.

Das Meer, das stetig strömt in Ebbe, Flut,
bewegt durch Mondes Kraft, die niemals ruht.

© Ingrid Herta Drewing