Herr Ochsenfrosch, einst Graf in Brixen,
war schönen Wesen zugetan.
Besonders liebt er Wassernixen,
verstand sich gut darauf zu tricksen,
sie zu umgarnen, war sein Plan.
So schob er einen Autoreifen,
der falsch am See war deponiert,
ins Wasser, dass sie den ergreifen,
wenn der würd‘ ihr Zuhause streifen,
und sie sich zeigten ungeniert.
Im Mondlicht stand Frosch auf der Brücke,
die baulich zierte schön den See.
Er quakte singend, dass entzücke
die Nixen er zum Liebesglücke,
sie zu ihm kämen in die Höh‘.
Den Nixen klang ’s als Lärm in Ohren,
sie tauchten wütend vor ihm auf:
„ Was hast Du, Frosch, denn hier verloren?
Wir haben dich doch nicht erkoren,
lass dein Gequake und Geschnauf!“
„Verehrte Damen, schön und jung,
verzeiht, ich bin hier, euch zu helfen.
Gegen Zerstörung, bösen Sprung
hilft die Hausratversicherung
euch stets, ihr lieblich zarten Elfen!“
„ Uns scheren niemals die Finanzen,
auch deine nicht, du Lurch und Graf.
Wir mögen gern im Mondlicht tanzen
und wählen eigene Romanzen.
Jetzt geh‘ und stör nicht unsren Schlaf!“
Ob sich der Ochsenfrosch dann fügte
und weise wählte den Verzicht,
ob er als undankbar sie rügte,
vielleicht sich aber auch begnügte
mit Gräfin Frosch, das weiß ich nicht.
© Text: Ingrid Herta Drewing,
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