Balkanroute

Das Herz,es weint und fühlt die Not
der Menschen,die dort ziehen.
Das Unheil, das fast täglich droht
durch Meuchelmord und Bombentod,
lässt sie ins Ausland fliehen.

Erbarmen sagt der Exodus
der Männer, Kinder, Frauen;
sie scheuen weder Meer noch Fluss,
die Angst diktiert das harte Muss,
ein tief erlebtes Grauen.

Zu helfen gilt es, doch verstopft
sind nun Europas Ohren.
Nachdem Millionen angeklopft,
und aufgenommen,ruft’s verkopft
nach Grenzen,Kraft verloren.

Bedroht von einer Menschenflut,
die naht, schier ohne Ende,
sieht sich so mancher ohne Mut,
bangt um des Staates Recht und Gut
und fordert flugs die Wende.

Ja, hin zum Guten mag’s sich wenden,
und Friede kehre endlich ein,
dass Kriege, Leid und Hunger enden,
die Völker denen Hilfe spenden,
die jetzt im Elend noch allein!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Dritter Oktober 2010

Wie weht der Abendwind so lind und mild.
Ein Sonnensonntag geht nun sanft zu Ende.
Er passt ins goldene Oktoberbild,
der Erntedanktag nach der Sonnenwende.

Ein gutes Omen auch für unser Land,
das nun seit zwanzig Jahren ist vereint.
Gemeinsam in die Zukunft, Hand in Hand
zu gehen, sich verstehen, ist gemeint.

Das gleiche Recht, die gleiche Pflicht;
im Grundgesetz die Freiheit ist verbrieft.
Jedoch ist wirtschaftlich in manchem Falle
die Lage für sehr viele Bürger schief.

Wir müssen lernen, voneinander lernen.
Was gut ist, wahre man in Ost und West.
Das Glück, es steht nicht in den fernen Sternen.
Gemeinsam schaffen wir’s, das glaub’ ich fest.

Ingrid Herta Drewing