Morgenröte

Als schenke sie ihr Lächeln nun dem Tag,
zeigt Morgenröte zart am Himmel sich,
und aus der Dämmerung sich lösen mag
Dezembermorgens froh‘ Adventsgesicht!

Vorbei das Regengrau, das triste Bild!
Der Sonne Licht will klar den Tag verschönen,
und wir genießen dieses Wetter, mild,
das nun auch uns hier heute wird verwöhnen.

Der Arbeitstag beginnt jetzt leicht, beschwingt;
auch Rentner lockt die Helligkeit hinaus.
Die Kinder, die sie auf den Schulweg bringt,
erzählen angeregt vom Nikolaus.

So lobe ich mir hier den Wintermorgen,
zwar fehlt noch Schnee, doch wir sind sonn-geborgen.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Lebensabend

Es ist, als sei ein neues, zweites Leben
mir nun zu einem Neubeginn geschenkt,
als hätten vieler Jahre Fleiß und Streben
den Weg gezeichnet, den jetzt Freiheit lenkt.

Froh darf ich unbehelligt musisch walten,
nicht mehr gefesselt an der Pflicht Termine,
und kann mir meine Tage schön gestalten,
das Bild hell malen auf des Lebens Bühne.

Zwar leb ich einsam hier in meiner Klause,
doch lässt mich dies‘ die Melodien hören
und Bilder sehen, die mein Herz betören,
im Dichten finden meinen Weg nach Hause.

In Dankbarkeit verweile ich hienieden,
erhoffe, allen Menschen werde Frieden.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Morgenstunde

Den Tag im Morgenlichte hier begrüßen
die frühen Vögel froh in Park und Feld.
Der Sonne goldne Strahlen sich ergießen,
Fassaden wärmend, die ihr Licht erhellt.

Die Stadt erwacht, die ersten Autos fahren,
allmählich schickt sich an des Alltags Lauf.
Die Händler ordnen auf dem Markt die Waren
und bieten Regionales an zum Kauf.

Die Frühaufsteher drehen ihre Runde;
auch hält der Bäcker Brötchen frisch bereit,
und mancher Morgenmuffel folgt dem Hunde,
der bellend sagt, es sei schon Gassizeit.

Die Kinder lachen auf dem Weg zur Schule,
an Haltestellen Warten auf den Bus.
Der Rentner, der beschaulich sitzt im Stuhle,
genießt auf dem Balkon sein Ruhe-Plus.

So pendelt sich ein Sommertag nun ein
und schenkt dem Leben hier ein friedlich Sein.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Morgen-Stimmung

Der Ringeltaube monotones Rufen
verkündet weithin nun den neuen Tag.
Die Arbeitstiere scharren mit den Hufen,
und Licht ergießt sich über Flur und Hag.

Bald rattern, knattern in der Stadt Motoren,
wo emsig nimmt das Leben seinen Lauf.
Die Händler öffnen Stände auf den Foren,
und Kunden finden sich dort ein zum Kauf.

Die Kinder lernen brav schon in der Schule,
ein Morgenlied wird fröhlich angestimmt.
Auf dem Balkon der Rentner sitzt im Stuhle,
genießt beschaulich, wie der Tag sich trimmt.

Ein heller Sommertag kehrt nun hier ein,
erweckt den Anschein, friedlich sei das Sein.

© Ingrid Herta Drewing,2014