Unterm Schnee
Sanft fällt der Schnee und hüllt das Tal
in einen weißen Schleier ein.
Was vormals starrte grau und fahl,
erwacht in zartem Zauber rein.
Verändert wirkt hier manches Ding:
Mit Mützen stehen Pfosten da.
Nun Silbernetz, sich Schnee verfing,
der Drahtzaun, der so rostig war.
So deckt der Schnee auch vieles zu,
was eine Prüfung nicht besteht;
und die Kritik, sie findet Ruh‘;
ihr Urteil scheint fast obsolet.
Im Frühling wird’s die Sonn‘ erneuern,
wenn sie bringt alles an den Tag.
Jetzt brauchen wir ein heimisch‘ Feuer,
Geborgenheit, nicht Frust und KLag‘.
© Ingrid Herta Drewing