Spätsommernacht
Die Sonne sinkt, in ihrer Glut erröten
der Himmel und die weißen Wolken nun.
Der Abend naht, sogar der Amsel Flöten
verklingt; die müde Welt wird jetzt bald ruh’n.
Auf steigt aus Wald und Wiesen Nebelrauch;
hier zelebriert Natur ihr sanftes Schweigen,
der Bäume Kronen spüren keinen Hauch,
es lädt der Wind nicht ein zum Wipfelreigen.
Schon strahlt aus dunklem Blau der Abendstern.
Die Königin der Nacht hat nun die Wahl,
ihr Sternenmantel streift das stille Tal;
des Mondes Silbersichel glänzt von fern.
Spätsommernacht gewährt der Milde Räume
und friedlich darf die kleine Welt jetzt träumen.
© Ingrid Herta Drewing