Sommer-Villanelle

Des Sommers Milde lässt sie leicht nun schweben,
die Mauersegler hoch in Himmels Licht,
als gelte es zu preisen dieses Leben.

Im Garten Blumendüfte sich verweben,
und Immen folgen ihrer Sammelpflicht;
des Sommers Milde lässt sie leicht nun schweben.

Die Rosen stolz die Blütenköpfe heben,
entfalten zart ihr blühend’ Angesicht,
als gelte es zu preisen dieses Leben.

Dort auf der Laube darf ihr Solo geben
die Amsel, deren Sang so lieblich spricht;
in Sommers Milde hell die Töne schweben.

Auch wenn mal ein Gewitter hier mag beben
und Regen folgt aus dunkler Wolken Schicht,
gilt ’s dennoch wohl zu preisen dieses Leben!

Auch mich drängt’s da nach Leichtigkeit zu streben,
füg’ Bilder, Verse, Klänge zum Gedicht.
Des Sommers Milde lass’ sie sanft nun schweben,
als gelte es zu preisen dieses Leben.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Sommermorgen

Einsame Taube,
deinen Sehnsuchtsruf hör’ ich
hier jeden Morgen.
Wie ein dunkles Sommerlied
klingt er tief in die Weite.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Sommer in Wiesbaden

Ja, meine Stadt, da grünst du schön im Blauen,
das dir ein klarer Himmel hat beschert,
ein Sommermärchen zeigt sich liebenswert,
der Blick vom Berg darf weit nach Süden schauen.

Die dunklen Wolken, jene altersgrauen,
die Dauerregen brachten, nass bewehrt,
verzogen sich; wir dürfen unbeschwert,
befreit auf Licht und Wärme wohl vertrauen.

Da locken Wiese, Wald, auch Park und Garten,
der Pflanzen Pracht, dein Schwimmbad in der Höh’,
das Panorama und sein still Milieu.

Auch Feste dürfen froh in Freiluft starten
in Schiersteins Hafen, auf der Rue-Allee
und im August des Weinfests Resümee.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

ROSEN

R osen blühen hell im Garten,
O dem, lieblich milde Luft
S chenken sie, die schönen zarten
E ngelsgleichen vielen Arten;
N eu erquickt auch mich ihr Duft.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Mitte Juli

Es spielt der Sonne Licht auf grünen Fluren.
Noch nicht versengt von Sommers heißer Glut,
die Blumenwiese sanft im Mittag ruht,
hell glänzt der Blütenkranz der Sonnenuhren.

Der Himmel darf sich blau nun offenbaren;
nachdem er mit Gewitter, Sturm gedroht,
hält er bereit sein freundlich’ Angebot,
und Schwalben schweben, tanzen hoch im Klaren.

Da wähnst auch du dich fast befreit von Sorgen
und trägst beherzt dein zartes Seidenkleid,
denn Wärme schenkt die zweite Jahreszeit.

All überall der Pflanzen Flor gedeiht;
die Amsel singt, ein freudiges Geleit
wird dir, du fühlst dich heimatlich geborgen.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Sommerwetter

Es weilt der Sommer weithin auf den Fluren,
regiert mit heißer Hand in Stadt und Land,
bestimmt die Schatten-Zeit der Sonnenuhren,
lädt ein zum Badespaß an See und Strand.

Doch herrscht er harsch auch häufig mit Gewitter,
schickt Hagelschauer, Sturm und Regenflut,
zerstört der Pflanzen Pracht wie schnöden Flitter,
wenn er entfesselt Bäume peitscht mit Wut.

Da bergen Mensch und Tier sich vor Gefahren
und suchen Schutz, wenn solch ein Wetter droht,
der Blitze Leuchten hell am Himmel loht.

Im Nest, zu Haus verweilen, fast Gebot,
bis man, befreit von wilden Wetters Not,
erleichtert sieht erneut die Welt im Klaren.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Trüber Sommertag

Es malt der Regen Perlen auf mein Fenster,
das hier seit Tagen wenig Sonne sieht,
ein Fragen, ob uns nun der Sommer flieht,
am Himmel drohen Wolken-Grau-Gespenster.

Doch Park und Garten glänzen, hell ergrünen,
und wenn es nieselt, duscht die Taubenschar.
Sogar die Amsel singt noch wunderbar
ihr lieblich‘ Solo, wählt das Dach als Bühne.

Von frischer Luft lass ich mich gern erquicken,
vom Duft der Blüten, Kräuter zart entzücken;
auch ist es warm, so schert mich Regen nicht.

Mag auch der Sommer uns noch feucht beglücken,
genieß’ ich doch die schönen Augenblicke,
das Leben, das den Segen uns verspricht.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Herbst-Ahnen

Fast noch im Grünen belassen,
leuchten Büsche und Bäume,
wo des Spätsommers Träume
zärtlich ins Blaue fassen
in Garten, Park, Feld und Wald.
So lieblich duften die Rosen,
zum zweiten Male erblüht,
ein glühendes Abschiedslied,
Septemberlächeln, ein Kosen
gewähren schöne Gestalt.
                    –
Doch Herbstes Flüstern ganz leise
hier hoch in Wipfeln erklingt,
wenn Zephirs mild sanfte Weise
in goldenen Blättern singt
und sagt, er komme schon bald.
                        –
© Fotos u. Text: Ingrid Herta Drewing

Kindheit im Nachkriegssommer

Freies Leben, die heißen Sommer
im Schatten der Felsengruppe,
dort nah jener Höhle,
wo sich einst Wilddieb Leichtweiß
vor des Herzogs Büttel versteckte.

Unterm Dach der Blauhimmeltage
spielten wir am klaren Schwarzbach
und stauten sein Wasser;
beschirmt vom schattigen Grün
der Buchen und uralten Eichen.

Uns beflügelte die Phantasie,
wähnten Tipis auf der Wiese,
die wir verteidigten
gegen die Eindringlinge,
bewaffnete Cowboys und Trapper.

Mit kleinen Papierschiffchen, Kanus,
die wir in den „Stausee“ setzten
zur erfolgreichen Flucht,
halfen wir unsren Freunden
in die rettenden Wälder am Fluss.

Fern von digitalen Kunstwelten
erkundeten wir die Natur
im Wald unsrer Heimat
und vergaßen beim Spielen
die Entbehrungen der Nachkriegs-Zeit.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing

Sommermittag

Flirrende Hitze,
und auf der Balustrade
dort im Hof
ruht die Katze,
auch ich mag’s schattig.

© Foto u. Text: Ingrid Herta Drewing