Sprachverirrung
Bei dem Wort höchlichst, Junge, Junge,
hab‘ ich ’nen Knoten in der Zunge,
ein Wort, das schon als Zungenbrecher
mich leimt als Muttersprachensprecher.
Jedoch viel schlimmer find‘ ich Denglisch,
was durch die Werbung so verfänglich
uns heute unsre Sprach‘ verschandelt,
sie in ein Kauderwelsch verwandelt,
so dass sie fast zur Fremdsprach‘ wird,
in die ein Ungeist sich verirrt.
Lernt man mit Sprache doch Kultur.
Ich frag‘ mich:“ Wo bleibt unsre nur?“
© Ingrid Herta Drewing